Hakenkreuz von der Godesburg geholt
Im Februar 1933 eskalierte die Auseinandersetzung des damaligen Godesberger Bürgermeisters Josef Zander mit den Nazis. Wir erinnern an ihn auf dem Burgfriedhof
(19. April 2023, General-Anzeiger)
VON EBBA HAGENBERG-MILIU
BAD GODESBERG. | Den 23. Februar 1933 sollte Godesbergs damaliger Bürgermeister Josef Zander (1878-1951) zeit seines Lebens nicht vergessen. Da meldete ihm die Polizei doch am Nachmittag, eben hätte, und das kurz vor den Reichstags- und Kommunalwahlen, eine Anzahl Nationalsozialisten auf der Godesburg eine riesige Hakenkreuz-Fahne gehisst. Sie hatten vorher einfach Biletts zur Turmbesteigung gelöst. Zander kochte vor Wut. Erst am Morgen hatte er dem Nazi-Ortsgruppenleiter ausdrücklich verboten, auf dem Eigentum der Gemeinde eine Parteifahne zu installieren. Und das, obwohl ein druckfrischer Nazi-Erlass die Kommunen anwies, „die nationale Propaganda mit allen Kräften zu unterstützen“. Doch der geradlinige Zander ließ die Flagge wieder herunterholen – und lief damit den neuen Machthabern direkt ins Messer.
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