Wappen von Bad Godesberg
VHH
Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V.

Presse

  1. „Am liebsten mag ich den tollen Pavillon“

    Fotoausstellung erinnert an den für viele schmerzlichen Verlust der Godesberger Altstadt. Denkmalpfleger hält dagegen

    (8. Oktober 2024, General-Anzeiger)

    Die historischen Fotos des 2023 verstorbenen Friedhelm Schulz zeigen im Haus an der Redoute noch bis zumOktober das Vorher und Nachher der Godesberger Altstadtsanierung ab den 1960er Jahren. Im Begleitprogramm erklärt am Mittwoch, 9. Oktober, der LVR-Experte Martin Bredenbeck den damaligen Handlungsdruck und den Wert der Neubauten. GA-Mitarbeiterin Ebba Hagenberg-Miliu hat ihn zuvor befragt.

    Hat nicht gerade die Denkmalpflege Verständnis für die bei Godesbergern beliebte Erzählung, man habe ihnen die schöne Altstadt ab den 1960er Jahren sträflich genommen?

    Martin Bredenbeck: Wir Denkmalpfleger müssen mit dem Verschwinden historischer Bauten professionell umgehen und keine emotionalen Verlusterzählungen kultivieren. Wir müssen wissenschaftlich Veränderungen erkennen, beschreiben und bewerten – und dabei den handelnden Personen zugutehalten, dass sie sozusagen keine bösen Absichten hatten.

    Warum musste die Stadt denn in den 1960er Jahren handeln?

    Bredenbeck: Sie hatte handfeste Probleme zu lösen: Bevölkerungswachstum, steigenden Verkehr, zu enge Straßen und teilweise seit Jahrzehnten unrenovierte Altbausubstanz. Dass man das gezielt und großzügig angehen wollte, muss man den Akteuren positiv anrechnen. Sie wollten Bad Godesberg ganz sicher nicht hässlich machen. Der Status von Bonn als Hauptstadt führte zum Einwohneranstieg und natürlich auch zu gigantischen Verkehrsströmen. Das war mit der historischen Stadtstruktur und Bausubstanz aus damaliger Sicht nicht zu machen. Und natürlich wollte man auch bewusst und gezielt modern werden, international, mit Fußgängerzone, Kaufhaus und Durchgangsstraße.

    Warum wurde aber nicht wirklich saniert, sondern, wie böse Zungen behaupten, abrasiert?

    Bredenbeck: In den 1960er Jahren ging man häufig so vor, dass man die gesamte vorhandene Bausubstanz aufgab und die städtebaulichen Strukturen völlig neu gestaltete. Wenn man das „Abrasieren“ nennt, liegt darin schon eine Wertung. Gerade im Freiräumen und Neugestalten großer Flächen hat man damals eine Chance gesehen. Auf Mini-Parzellen und mit komplizierten Eigentumsverhältnissen bei Grund und Boden lassen sich kaum große Projekte realisieren.

    Heute wäre man anders vorgegangen?

    Bredenbeck: Wenn heute eine städtebauliche Maßnahme wie eine Sanierung eines Stadtquartiers oder eines Dorfkerns durchgeführt wird, geht man natürlich anders vor. Denn seit den späten 1960er Jahren und dann ganz besonders in den 1970er Jahren haben sich die Ideale und Leitbilder komplett verändert.

    Wie meinen Sie das?

    Bredenbeck: Bis etwa in die Mitte der 1960er Jahre ist in Deutschland im Städtebau noch das Leitbild von „Fortschritt durch Erneuerung“ vorherrschend. Historische Strukturen und Bausubstanz werden oft eher als Hindernis bewertet, sie stehen sozusagen im Weg. In dieser Haltung wird noch das damalige Empfinden von Wachstum, Steigerung, Verbesserung, Loslösen von der Geschichte greifbar. Diese Einstellung ändert sich ab Ende der 1960er Jahre schrittweise. Den Menschen wird bewusst, dass Wachstums begrenzt und dass Ressourcen endlich sind, dass Erneuerung zum Identitätsverlust führen kann. In dieser gesellschaftlichen Stimmung werden die historischen Gebäude und Stadtstrukturen wieder als positive Werte entdeckt: Historische Fachwerkhäuser kann man toll renovieren und moderne Bäder und Küchen einbauen. „Altbau“ wird ein positiver Begriff. Und genau als dieser Stimmungswandel vor sich geht, ist in Godesberg die Altstadtsanierung als Flächensanierung mit Abrissen und Neubauten am Laufen – einfach, weil die Dinge eben schon beschlossen und beauftragt sind. Die Baupolitik hatte einfach schon Fakten geschaffen, die vom gesellschaftlichen Wandel überholt wurden.

    Welche architektonischen Schandflecke hat das Mammutprojekt aus Sicht der Denkmalpflege vor Ort ergeben?

    Bredenbeck: Die Altstadtsanierung Bad Godesberg hat, so würde ich es mal neutraler sagen, Objekte von sehr unterschiedlicher Qualität hervorgebracht. Der alte Hertie-Bau, also die heutige Fronhofer Galeria, ist schon ziemlich groß geraten und architektonisch nicht besonders einfallsreich. Was dieser etwas „klotzartige“ Bau macht, ist aber genau das, was von solchen Kaufhäusern in den 1960ern erwartet wurde: Sie sollten eine in sich geschlossene Welt des Konsums sein, wo alles möglich erschien.

    Wie beurteilen Sie die City-Terrassen, also das 1980 fertiggestellte Altstadtcenter?

    Bredenbeck: Für die Geschichte der Altstadtsanierung ist dieser vom weltberühmten Architekten Gottfried Böhm geplante große Wohn- und Geschäftskomplex sehr spannend. Denn hier kann man genau sehen, wie sich ab den 1970er Jahren die Leitbilder geändert haben. Kein „Hertie-Kubus“ mehr, sondern eben etwas, was sich auf den Maßstab des Ortes bezieht, kleinteilig und abwechslungsreich ist, menschlich besser erfassbar erscheint. Mit den jüngsten Modernisierungen hat man, glaube ich, ganz gut versucht, diesen Bau, von dem uns nun auch schon über 40 Jahre trennen, in die Gegenwart zu holen. Dieser Ansatz sollte ruhig weiterverfolgt werden.

    Sie haben dafür gesorgt, dass das Aennchencenter sogar als Baudenkmal eingetragen ist?

    Bredenbeck: Genau. Unsere Begutachtung hat ergeben, dass dieses Center für das Verständnis der Altstadtsanierung sehr wichtig ist, weil es genau die Übergangszeit von der Flächensanierung zur angepassten Sanierung markiert. Zwar wurde hier auch die gesamte vorhandene Substanz abgerissen, aber an ihrer Stelle eine Reihe von Giebelhäusern errichtet, die sogar historische Fassadentechniken zitieren. Fassaden teilweise mit farbigen Kunststoffelementen gibt es in Bonn sonst nicht: ein wichtiges Werk des Bonner Architekten Dirk Denninger. So hat man eine moderne neue Altstadt geschaffen. Und die Straßenverbreiterung an dieser Stelle war eben auch eine Verbesserung der Situation.

    Was lässt sich aus den Erfahrungen der vergangenen 60 Jahre für die Stadtplanung vor Ort lernen?

    Bredenbeck: Da verlassen wir natürlich jetzt das Feld der Denkmalpflege. Aber ich denke, man darf sagen, dass sich das Rezept bewährt hat, bei der Stadtplanung vom Bestand auszugehen. Das gilt heutzutage ganz besonders auch aus ökologischer Sicht, denn Ressourcen zu verschwenden, können wir uns eigentlich nicht mehr leisten.

    Und welche Ecke in der Godesberger City ist Ihnen persönlich die liebste?

    Bredenbeck: Am allerliebsten mag ich den tollen Pavillon des Stadtmarketings vor dem Godesberger Bahnhof, der so wunderbar über dem Wasser schwebt, und dann den modernen Trinkpavillon im Park. Zwei herrliche Bauten.

    Zur Person und Termine – Zwei Perspektiven auf die Umbaugeschichte

    Zur Person:Martin Bredenbeck, Jahrgang 1977, promovierte an der Universität Bonn in Kunstgeschichte. Nach Lehraufträgen auch an der Hochschule Rhein-Main über Denkmalpflege, Baukultur und Architektur im 19. bis 21. Jahrhundert und der Geschäftsführung des Rheinischen Amts für Denkmalpflege ist er heute wissenschaftlicher Referent im LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland in Pulheim.

    Termine: Die Ausstellung „Hommage an Friedhelm Schulz“ mit der Dokumentation zur Altstadtsanierung Godesbergs ist noch bis zum 20. Oktober im Haus an der Redoute, Kurfürstenallee, mittwochs bis sonntags von 14 bis 18 Uhr, zu sehen. Der Eintritt ist frei. Im ebenfalls kostenfreien Begleitprogramm spricht Martin Bredenbeck am 9. Oktober ab 17 Uhr zu „Ein Zeitalter wird besichtigt – die 1960er bis 1990er Jahre in Bad Godesberg im Blickpunkt von Architekturgeschichte und Denkmalpflege“. Am 19. Oktober lädt der Godesberger Heimatverein ab 16 Uhr zur abschließenden Gesprächsrunde mit Bredenbeck, Alexander Kleinschrodt, Dorothea Hölzer-Magar, Fritz Dreesen, Michael Dannbeck und Wilfried Rometsch. ham

  2. Wo bitte geht´s zur Altstadt?

    Ausstellung findet großen Anklang: Foto-Impressionen der Altstadtentwicklung im Stadtbezirk

    (27. September 2024, Blickpunkt Schaufenster Bad Godesberg)

    Bad Godesberg (as). Eine Dokumentation über das Verschwinden von Häusern und Straßen in der Bad Godesberger Altstadt, die umstrittene Alststadtsanierung in den 1960er und 1970er Jahren, sorgt aktuell für großes Publikumsinteresse. Im Haus an der Redoute haben Philipp Grgic, Ziehsohn von Friedhelm Schulz, und Cynthia Rühmekorf gemeinsam mit dem Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg zahlreiche Schwarz-Weiß-Bilder des Fotografen Friedhelm Schulz ausgestellt.

    Die Ausstellung unter dem Titel „Wo bitte geht´s zur Altstadt“, war ein Herzensanliegen des Fotografen Schulz. Die Präsentation hatte Schulz selbst noch vorbereitet und diese musste wegen der Corono-Pandemie, dann wegen der Erkrankung des Fotografen verschoben. Schulz verstarb am 7. März 2023.

    Jetzt ist es endlich soweit. Gezeigt werden Fotos aus den Phasen der Altstadtsanierung rund um die Godesburg, begonnen in den 1960er Jahren des letzten Jahrhunderts bis in die 1990er Jahre. Bestandsgebäude wurden damals abgerissen, Neubauten mit neuer Struktur errichtet – gravierende gesellschaftliche Folgen für das früher fast dörfliche Zusammenleben traten ein. Die Burgstraße wurde seinerzeit als leistungsfähige verkehrliche Anbindung an das Drachenfelser Ländchen und Meckenheim ausgebaut, Das Hertie-Kaufhaus / heute die Fronhofer Galeria) wurde errichtet. Supermärkte, Tiefgaragen, Arztpraxen, moderne Wohnungen und die Fußgängerzone entstanden.

    Bezirksbürgermeister Michael Wenzel sagte bei der Ausstellungseröffnung: „Für manchen alteingesessenen Godesberger wurde mit der so genannten Altstadtsanierung das nachgeholt, was der 2. Weltkrieg nicht geschafft hat – die Zerstörung des alten Stadtkerns.“ Uns blieb gar nichts anderes übrig, kommentierte damals Stadtdirektor Fritz Brüse und verwies auf die nur fünf Meter breite Burgstraße mit etwa 70 Zentimeter breiten Bürgersteigen. Seinerzeit diente die Neuordnung dem innerstädtischen Verkehr und der Errichtung von Gebäuden, die die Wohn- und Lebensverhältnisse der Menschen verbessern sollten.

    Es gab viele Kritiker – Joachim Käppner, Redakteur der Süddeutschen Zeitung, war im Sommer 2015 zu Gast in Bad Godesberg, wo er einst zur Schule gegangen war. Er schrieb in einem Beitrag: „In Bad Godesberg haben Jahrzehnte der Planungswut eine der schönsten Altstädte des Rheinlandes vernichtet(…). Nicht Bomber haben Bad Godesberg zerstört wie so viele andere Orte, nicht die heftigen Kämpfe um das Rheinland im Frühjahr 1945, von denen es wunderbar verschont blieb. Es waren die Stadtplaner, Jahrzehnt um Jahrzehnt, seit 1960, haben sie ihre Innenstadt verhunzt.“

    Am Wochenende führte Dr. Alexander Kleinschrodt (Werkstatt Baukultur Bonn) nicht nur durch die Fotoausstellung im Haus an der Redoute, sondern auch durch Alt-Godesberg. Zwei weitere begleitende Veranstaltungen werden im Haus an der Redoute angeboten. Am Mittwoch, 9. Oktober, 17 Uhr, heißt es nun „Ein Zeitalter wird besichtigt – die 1960er bis 1990er Jahre in Bad Godesberg im Blickpunkt von Architekturgeschichte und Denkmalpflege“ bei einem Vortrag von Dr. Martin Bredenbeck (LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland) und am Samstag, 19. Oktober ab 16 Uhr findet eine abschließende Gesprächsrunde, moderiert von Dr. Iris Henseler-Unger (Vorsitzende des Vereins für Heimpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg) mit Dr. Alexander Kleinschrodt und Dr. Martin Bredenbeck sowie Dorothea Hölzer-Magar, Fritz Dreesen, Michael Dannbeck und Wilfried Rometsch statt.

  3. „Wo bitte geht’s zur Altstadt?“

    Ausstellung mit Fotos von Friedhelm Schulz

    (16. September 2024, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    BAD GODESBERG. |Gemütlich stehen die beiden älteren Godesbergerinnen zum „Klaaf“ an der Ecke Burg- und Aennchenstraße zusammen. Im Hintergrund ist unterhalb der Godesburg noch die originale Traditionsgaststätte der Wirtin Aennchen Schumacher zu sehen. Der damals bekannte Godesberger Pressefotograf Friedhelm Schulz hat das Bild 1970 noch kurz vor dem Abriss aufgenommen und vor seinem Tod im März 2023 dem GA noch zur Verfügung gestellt. Nun erfüllen Philipp Grgic, die Bonner Fotografin Cynthia Rühmekorf und der Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg ein letztes Herzensanliegen von Schulz: Sie bringen seine letzte eindrückliche Fotoausstellung „Wo bitte geht’s zur Altstadt?“ ab dem 19. September in das Haus an der Redoute, Kurfürstenallee 1a. Darin hat der Mann, der über viele Jahre unter anderem für das Bonner Presseamt im Hauptstadt-Bonn auch alle wichtigen politischen Termine fotografiert hat, in hervorragenden Schwarz-Weiß-Bildern Bad Godesbergs Altstadt in den Jahren 1955 bis 2019 portraitiert. Die Parallelbilderfolgen vom Zustand vor und nach der sogenannten Altstadtsanierung machen wehmütig. Schulz dokumentierte hier mit Herzblut den Schmerz alteingesessener Godesberger über das Verschwinden der urigen Altstadt-Häuser und -Straßen. Schulz selbst, der 80-jährig starb, hatte mit dem Material 2022 zwar noch den gleichnamigen Bildband herausgegeben (der GA berichtete), dann aber für die eigentlich intendierte Fotoausstellung keine Kraft mehr. Zur Vernissage wird am 19. September um 17 Uhr ins Haus an der Redoute eingeladen. Die Ausstellung ist dann bis zum 20. Oktober immer mittwochs bis sonntags jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet. ham

  4. „Wo bitte geht’s zur Altstadt?“

    Hommage an Friedhelm Schulz im „Haus an der Redoute“

    (12. September 2014, Pressemitteilung der Bezirksverwaltungsstelle Bad Godesberg)

    Eine spannende Dokumentation in Schwarz-Weiß-Bildern von Friedhelm Schulz über das Verschwinden der Häuser und Straßen der Altstadt Bad Godesbergs ist ab dem 20. September im „Haus an der Redoute“ zu sehen. Philipp Grgic und Cynthia Rühmekorf haben gemeinsam mit dem Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V. (VHH) die Ausstellung über Bad Godesbergs Altstadt in den Jahren 1955 bis 2019 organsiert. Sie war ein Herzensanliegen des Bad Godesberger Fotografen Friedhelm Schulz. Er bereitete sie vor, aber sie wurde wegen der CoronaPandemie, seiner späteren Erkrankung und seinem Tod am 7. März 2023 bisher noch nicht gezeigt.

    (mehr …)
  5. Städtepartnerschaften im Wandel

    Bad Godesberg unterhält seit 1957 Kooperationen mit Städten in sechs Ländern. Heute fehlt es den Partnern offenbar an Interesse

    (22. August 2024, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    BAD GODESBERG. | Wie Ursula Cremer an der Seite ihrer Eltern den Beginn der Godesberger Städtepartnerschaften erlebt hat? „Es war ein Neuanfang. Es war einfach erstaunlich für uns, gute Kontakte zu unseren Nachbarn knüpfen zu können“, antwortet die heute 76-Jährige. Cremer war Tochter des von 1948 bis 1959 amtierenden Stadtdirektors Josef Herrmanns im damals noch selbstständigen Bad Godesberg. Sie war damit ganz nah dran an den ersten Kooperationen: Die Badestadt unterschrieb 1957 den Vertrag mit dem französischen Saint-Cloud und 1960 mit dem italienischen Frascati sowie dem britischen Windsor and Maidenhead, also mit drei Gemeinden, die ebenfalls nicht weit von ihren Hauptstädten liegen.

    (mehr …)
  6. „Der Friesdorfer ist nicht einfach“

    In dem Bad Godesberger Ortsteil steht eines der ältesten Wohnhäuser im Rheinland. Zu entdecken gibt es noch mehr

    (17. August 2024, General-Anzeiger)

    VON ALFRED SCHMELZEISEN

    FRIESDORF. | Friesdorf hat vom Klufterhof bis zum Haus Annaberg viele interessante Gebäude zu bieten. Ingrid Henseler-Unger, Vorsitzende des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg (VHH), führte im Rahmen der sommerlichen Spaziergänge durch den Ortsteil. Mehr als 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren zum Treffpunkt auf dem Klufterplatz gekommen. Der Ortsmittelpunkt war passend für den Start gewählt. „Schließlich ist der Platz schon immer als Nachrichtenzentrale bekannt“, scherzte Henseler-Unger. Sie erwähnte auch die charakteristischen Eigenschaften, mit denen man in früheren Jahrzehnten die Menschen im Godesberger Norden vor der Eingemeindung nach Godesberg im Jahr 1904 beschrieb: „Der Friesdorfer ist nicht immer ein einfacher Mensch“, habe man damals festgestellt.

    (mehr …)
  7. Wo man 1945 vor Bomben Zuflucht fand

    Russische Zwangsarbeiter waren nach dem Zweiten Weltkrieg auch in Bad Godesberg im Einsatz. Heute gibt es im Stadtteil 15.718 Zivilschutzplätze

    (17. August 2024, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    BAD GODESBERG. | Täglich stellen Hunderte Aldi-Kunden an der Bonner Straße ein paar Meter entfernt von diesem merkwürdigen, fast kirchenähnlichen Turmgebilde ihre Wagen ab. Hinter einem Zaun stechen von dort aus die zwei grauen Eingangsbauten eines ehemaligen Kleinbunkers ins Auge. GA-Leser Werner Eich war vor Jahren auf dem Gelände, ist die Betontreppen ein Stück hinuntergeklettert und hat durch die schießschartenartigen Luken gespäht. „Bis es mir unheimlich wurde und ich schnell wieder hochstieg“, sagt er. Er vermute, dass diesen Bunker während des Zweiten Weltkriegs die sowjetischen Kriegsgefangenen und Häftlinge des Arbeitslagers bauen mussten, die damals dort nur einen Katzensprung entfernt an der Weststraße interniert waren.

    (mehr …)
  8. Streifzug durch Tunnel und Gärten

    Der Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg hat einen Rundgang durch Mehlem angeboten

    (10. August 2024, General-Anzeiger)

    VON SELINA STIEGLER

    MEHLEM. | Eine 82-Jährige, die über einen Zaun klettert, ein Mord an einem Unschuldigen und ein Tunnel entlang eines Bach – ein ganz normaler Rundgang durch Mehlem. Aber alles von Anfang an: Fast 40 Personen sammeln abends vor der großen Pfarrkirche St. Severin an der Mainzer Straße. Organisator ist der Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg. Ohne großes Zögern taucht Stadtführerin Irmtraud Blask direkt in die Geschichte ein.

    (mehr …)
  9. Als die Leute die Nymphe beschimpften

    Stadtpark und Redoutenpark sind voller Kunstwerke. Bei einigen lohnt sich der genauere Blick

    (9. August 2024, General-Anzeiger)

    VON ALFRED SCHMELZEISEN

    BAD GODESBERG. | Bei den sommerlichen Spaziergängen des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg (VHH) können auch langjährige Godesberger noch neue Seiten des Stadtbezirks entdecken. Die Resonanz ist bisher groß. Auch der Spaziergang zu den Skulpturen im und am Redoutenpark und im Stadtpark lockte viele Kunstbegeisterte an.

    (mehr …)
  10. Versteckte Schätze in Lannesdorf

    90 Minuten Ortsgeschichte bei einem Spaziergang. Werner Zorn erzählt zahlreiche Anekdoten aus dem Dorf

    (30. Juli 2024, General-Anzeiger)

    VON ALFRED SCHMELZEISEN

    LANNESDORF. | 90 Minuten Ortsgeschichte bei einem Spaziergang durch das südliche Lannesdorf: Für den gebürtigen Lannesdorfer Werner Zorn ist dies Anlass, nicht nur auf die Geschichte des 892 erstmals urkundlich erwähnten Landulphestorp hinzuweisen, sondern auch zahlreiche Anekdoten aus dem Ortsleben zu erzählen.

    (mehr …)
  11. Gedenktafel am Rheinufer verwittert

    In Godesberg gibt es viele Denkmale zu Ehren der Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Doch die Zitate darauf sind teils nicht mehr gut lesbar

    (30. Juli 2024, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    BAD GODESBERG. | GA-Leser Wilhelm Ilbertz ärgert das schon seit Längerem: Die Tafel der „Kameradschaft Plittersdorf“ zum Gedenken an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs am Rheinufer zwischen Schaumburger Hof und Mausoleum Carstanjen verwittert immer mehr. „Was nützen am Ende die markigen Sprüche, wenn der Betrachter feststellen muss, dass, wie der allmähliche Verfall belegt, ein ehrliches Erinnern nicht stattfindet“, kritisiert der Spaziergänger. Dabei fragt es sich jedoch, ob die 53 hier namentlich verzeichneten gefallenen Godesberger der Angriffsarmee nach dem sinnlosen Morden martialische Zitate wie „Wir kämpften für Ehr‘ und Recht, sind lieber tot als Knecht“ wirklich unterschrieben hätten.

    (mehr …)
  12. Alle Spuren führen zum Kölner Dom

    Das Hochkreuz ist ein Monument aus dem Mittelalter, über dessen Ursprung nicht viel bekannt ist

    (24. Juli 2024, General-Anzeiger)

    VON BETTINA KÖHL

    BAD GODESBERG/BONN. | Neben dem Hochkreuz kann man sehr gut Kaffee trinken. Natürlich nur neben dem Original in der Vorhalle des LVR-Landesmuseums in Bonn. Die Kopie steht nach wie vor mitten im Verkehrstrubel auf der B 9 im gleichnamigen Ortsteil Hochkreuz. Zu besichtigen sind beide kostenlos, das eine im Eingangsbereich des Museums, das andere rund um die Uhr an der Haltestelle Hochkreuz. Was es mit dem doppelten Wegekreuz auf sich hat, hat Kunsthistorikerin Pia Heckes im aktuellen Band der Godesberger Heimatblätter beschrieben. Sie entführt in eine Zeit der Pestausbrüche und der intensiven Bauarbeiten am Kölner Dom.

    (mehr …)
  13. Geschichte in Alt-Godesberg aufbereitet

    Schwansches Haus

    (9. Juli 2024, Rheinische Anzeigenblätter.de)

    Von Alfred Schmelzeisen

    Bad Godesberg (as). An den Standort des Schwan’schen Hauses vor der Altstadt-Sanierung in Bad Godesberg erinnern sich inzwischen nur noch diejenigen Bürgerinnen und Bürger, die Ende der 1970er Jahre die Diskussionen zum extrem kleinen Vierseithof miterlebt haben. Die Hofanlage stand mit Wohnhaus, Werkstatt und Stallungen ursprünglich am Fuße der Treppe zur Godesburg in Höhe Burgstraße 32, zum Teil auf einer mittelalterlichen Bruchsteinmauer, deren ursprüngliche Funktion unbekannt ist. Das Schwan’sche Haus erinnert eindrücklich an die rigorose Altstadtsanierung in Alt Godesberg. 1962 noch von der Stadt Bad Godesberg begonnen wurde sie nach der Eingemeindung von der Stadt Bonn bis 1994 fortgeführt. So wurden im Zentrum von Bad Godesberg 180 Gebäude abgerissen und 173 Gewerbebetriebe verlagert. Die Hauptachse der Sanierung war die Verbreiterung der Burgstraße. Das Schwan’sche Haus bekam als eines der wenigen Häuser eine neue Chance, weil es 1978 niedergelegt und am Rande des Redoutenparks wiedererrichtet wurde. Es sollte als ein Beispiel für die rheinische Wohn- und Lebenswelt, wie sie bis ins 20. Jahrhundert bestand, erhalten bleiben. Der älteste Balken trug die Jahreszahl 1627, das Gehöft in seiner jetzigen Form dürfte aber wohl jünger sein. Auf der Karte „Schloss und Dorf Godesberg 1791“ befinden sich an der Stelle des Aufgangs zur Godesburg Gebäude, jedoch mit einem vom Schwan’schen Haus abweichendem Grundriss. Seit 1912 ist es im Besitz der Familie Schwan und deren Nachkommen.

    (mehr …)
  14. Wo Zwangsarbeiter zusammengepfercht wurden

    An der Weststraße in Bad Godesberg erinnert eine Gedenktafel an das Leid von mehr als 100 Nazi-Häftlingen

    (26. Juni 2024, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    BONN. | Im vergangenen Jahr hatte ein Godesberger per Bürgerantrag erreicht, dass die Bezirksvertretung beschloss, auf dem heutigen Werkstoffgelände von Bonnorange an der Weststraße eine Gedenktafel zu errichten. Die sollte an das sogenannte Arbeitserziehungslager der Nationalsozialisten erinnern, in dem Zwangsarbeiter seit Anfang 1944 unter sehr harten Haftbedingungen litten und schwerste körperliche Arbeiten verrichten mussten.

    (mehr …)
  15. Gedenk- und Erinnerungstafel: Ehemaliges NS-Arbeitserziehungslager Weststraße

    Während der Zeit des Nationalsozialismus befand sich auf dem heutigen Bonnorange-Gelände des Wertstoffhofes Südstraße in Bad Godesberg ein Lager für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter.

    (25. Juni 2024, Pressemitteilung der Bezirksverwaltungsstelle Bad Godesberg)

    Auf Initiative eines Bad Godesberger Bürgers hat die Bezirksvertretung im Jahr 2023 die Installation einer Gedenk- und Erinnerungstafel, die an das einstige Arbeitserziehungslager an der Weststraße erinnert, beschlossen (Bürgerantrag DS-Nr. 221875).

    (mehr …)
  16. Und dann holte ihn die Gestapo ab

    Kaltgestellt unter der Herrschaft der Nationalsozialisten: Ludwig Rintelen hat damaligen Godesberger Verschönerungsverein mitgeprägt

    (24. Juni 2024, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    BAD GODESBERG. | Wie leicht auch hochverdiente Bürger unter totalitären Regimen ausgeschaltet werden und in Haft verschwinden können, zeigt der Fall des Godesberger Juristen Ludwig Rintelen (1873-1945). Dieser vormalige Regierungsrat war im Ersten Weltkrieg Leiter der landwirtschaftlichen Verwaltung im besetzten Belgien, seit 1922 Chef der herzoglich-arenbergischen Verwaltung und schließlich im reifen Alter Rechtsanwalt in der Badestadt gewesen. Seit dem 8. Mai 1933 leitete Rintelen ehrenamtlich unter anderem die Geschicke des Godesberger Verschönerungsvereins, des heutigen Heimatvereins. Der promovierte Jurist war keineswegs ein Widerstandskämpfer gegen die Nazis. Rintelen, der bei Versammlungen gern lateinische Gedichte zitierte, war, als gewaltsame Ausgrenzung in Deutschland längst Alltag geworden war, wegen seiner „treuen und warmherzigen Art“ geschätzt, wie Dietrich Jung später in den Godesberger Heimatblättern schrieb.

    (mehr …)
  17. Vom Hotel zur Kita

    81 neue Kitaplätze für Bad Godesberg: Ein Blick hinter die Baukulissen des ehemaligen Hotels Rheinland

    (22. Juni 2024, General-Anzeiger)

    VON AYLA JACOB

    BAD GODESBERG. | Das Hotel Rheinland blickt auf eine lange Geschichte zurück. Frauenheim, Kurhaus, Hotel – und Kneipe, zählt man die Zwitscherstube hinzu, die sich im Souterrain des Hauses an der Rheinallee befand. Bis Oktober 2022. Damals machte erst die Kultkneipe, wenig später dann das Hotel dicht. Für immer. Lange Zeit tat sich dort nichts, der Plan, das Gebäude abzureißen und durch Wohnungen und Büros zu ersetzen, geriet ins Stocken. Das hat sich geändert. Der Geschichte des Hauses wird (bald) ein neues Kapitel hinzugefügt.

    (mehr …)
  18. Ehrung für Verdienste

    Heimatverein

    (29. April 2024, Rheinische Anzeigenblätter.de)

    Von Alfred Schmelzeisen

    Bad Godesberg (as). Auf vielfältige Weise engagieren sich die Mitglieder des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg. Aktuell arbeitet man an der Digitalisierung der vielen interessanten Bücher, die dem Verein gehören. Zudem wird das fotografische Vermächnis von Friedhelm Schulz für eine Ende September im Haus an der Redoute geplante Ausstellung vorbereitet. In den Sommermonaten werden in diesem Jahr auch wieder die geführten Spaziergänger durch Bad Godesberger Ortsteile für Mitglieder und weitere Interessierte kostenfrei angeboten.

    (mehr …)
  19. Lebendige Geschichte unserer Heimat

    Heimatblätter vorgestellt

    (16. April 2024, Rheinische Anzeigenblätter.de)

    Von Alfred Schmelzeisen

    Bad Godesberg (as). Die Vorstellung der Godesberger Heimatblätter wird von vielen Freunden der Heimatpflege und Heimatgeschichte jedes Jahr sehnlichst erwartet. Der Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg hat nun den 61. Band veröffentlicht. Das aktuelle Buch umfasst 245 Seiten und befasst sich wieder mit sehr unterschiedlichen Aspekten der Ortsgeschichte. Sieben zum Teil sehr umfangreiche und interessante Aufsätze, zusätzlich kleinere Beiträge und der Vereinsbericht sowie eine Rezension hat die Heimatblätter-Redaktion, angeführt von Dr. Norbert Schloßmacher und unter Mitarbeit von Bernd Birkholz sowie Gert Sommerfeldt zusammengestellt. Im neuesten Band erfährt man in einem Beitrag von Dr. Pia Heckes vieles über die Entstehung des Hochkreuzes und seine Rolle als Landmarke. Bernd Birkholz begibt sich auf die Spur von General Lothar von Trotha (1848-1920), der als Kommandeur der deutschen Kolonialtruppen im damalige Deutsch-Südwestafrika für den ersten Völkermord in der Geschichte verantwortlich war und einen Großteil seines Ruhestandes in Godesberg verlebte. Dem Mediziner, Sanatoriumsbetreiber und Geflügelfarmer Rudolf Schorlemmer (1874-1936) widmet Birkholz seinen zweiten Beitrag. Der frühere Vorsitzende des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte, Dr. Martin Ammermüller, recherchierte zur aus Elberfeld stammenden Sofia Garschagen (1856-1938), die 1910 in Godesberg ein Kurbad mit einer vegetarischen Pension eröffnete. Volkhard Stern steuerte einen Beitrag zur Geschichte der von der „Post“ betriebenen öffentlichen Buslinien, die 1976 ein Ende fand, bei. Klaus Stendebach wirft einen Blick auf die Geschichte des Bäckerhandwerkes in Bad Godesberg seit dem Zweiten Weltkrieg. Stefan Wolter geht auf den Staatsbesuch des früheren US-amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy im Juni 1963 ein. Volkskundliche Betrachtungen zur Katze stellt der Friesdorfer Karl Josef Schwalb an. Schwalb bringt zudem mundartliche Redensweisen rund um „dr Düvel“ (den Teufel) den Leserinnen und Lesern der Heimatblätter näher. Wolfgang Böhme begibt sich auf die Spuren der Reblaus, die ihren Vernichtungsfeldzug im deutschen Weinbau vor 150 Jahren in Friesdorf begann. Klaus Flath beschreibt den Weg eines Hauses vom Areal des Lokal Arndtruhe ins Friesdorf zum Wiederaufbau in der Weißenburgstraße.

    (mehr …)
  20. Als die Reblaus nach Deutschland kam

    Römer bauten in der Region Wein an, doch ein Schädling zerstörte ab 1874 die Weinstöcke. Erstmals auf dem Annaberg bei Bonn aufgetaucht

    (11. April 2024, General-Anzeiger)

    VON BETTINA KÖHL

    BAD GODESBERG. | An den dicht bewachsenen Hängen im Annaberger Tal verstecken sich noch die früheren Terrassen der Weinberge. Eine historische Postkarte aus dem Bestand des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte (VHH) Bad Godesberg zeigt, dass die obere Annaberger Straße auf dem Weg zum Annaberger Schloss von Weinbergen gesäumt war. Ausgerechnet hier tauchte vor 150 Jahren erstmals die Reblaus in Deutschland auf, wie Professor Wolfgang Böhme in einem Vortrag beim Heimatverein und in Band 61 der Godesberger Heimatblätter berichtet.

    (mehr …)
  21. Liebespfeile von Schnecken, Geschenke von Spinnen

    Artenvielfalt in Friesdorf: Professor Wolfgang Böhme berichtet beim Heimatverein über faszinierende Tiere aus seinem Garten

    (10. April 2024, General-Anzeiger)

    VON BETTINA KÖHL

    BAD GODESBERG. | Professor Wolfgang Böhme hat in seinem Friesdorfer Garten einen Feuersalamander in zehn Jahren gleich sechsmal wiedergetroffen. Jedes der Tiere ist anders gezeichnet, manche haben ein fleckiges Muster, andere haben gelbe Streifen. „So kann man sie eindeutig erkennen“, erklärt Böhme. Das Alter seines Gartenmitbewohners sei nicht ungewöhnlich: „Wir haben im Museum Koenig ein Exemplar in unserer Sammlung, das über 50 Jahre alt geworden ist.“

    (mehr …)
  22. Schon vor 100 Jahren ging es ohne Fleisch

    Mit dem Vegetarischen Kurhaus in Godesberg hatte Sofie Garschagen großen Erfolg – bis die Weltwirtschaftskrise hereinbrach

    (4. April 2024, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    BAD GODESBERG. | Die Frau, der 1926 im General-Anzeiger Bonn mit wohl gesetzten Worten zum 70. Geburtstag gratuliert wurde, war eine sogar international geschätzte Persönlichkeit. Sofie Garschagen (1856-1938) habe „mit einer für eine Frau seltenen Energie“ vor Ort ein „weit über die Grenzen unseres Vaterlandes bekanntes“ Sanatorium aufgebaut, das naturgemäße Lebensweise vermittle, lobte die Tageszeitung die Jubilarin. Tausende Kranke verdankten der erfahrenen Frau „körperliche und seelische Gesundung“. Ein Gratulant berichtete über die Feier, dass die 72 Gäste, darunter Vertreter der Wissenschaft und Kunst, des Handels und der Industrie, besonders das Festessen lobten. „Das Ganze war natürlich vegetarisch und der Wein alkoholfrei, aber alles vortrefflich zubereitet, sodass man wirklich sagen konnte: Es geht auch ohne Fleisch“, merkte der Gast an.

    (mehr …)
  23. Der Herr Doktor und seine 5000 Hühner

    Ab 1905 machte Rudolf Schorlemmer Godesberg als Chef eines großen Sanatoriums bekannt und versuchte sich als Besitzer einer Geflügelfarm

    (25. März 2024, General-Anzeiger)

    Von Ebba Hagenberg-Miliu

    Bad Godesberg/Wachtberg · Den Godesberg-Kennern ist er ein Begriff, der Arzt Rudolf Schorlemmer (1874-1936). Verhalf er doch der einst selbstständigen Stadt durch seine stattliche Sanatoriumszeile an der Rheinallee gut zwei Jahrzehnte lang zu internationalem Ruf. Aber dass der renommierte Spezialist für Magen- und Darmkrankheiten parallel dazu eine riesige Geflügelfarm im heutigen Wachtberg betrieb, das dürften die meisten dann doch für einen Witz halten. Ist es aber nicht, wie Bernd Birkholz für die kommende Ausgabe der Godesberger „Heimatblätter“ recherchiert hat. Denn während Schorlemmer in der Kurstadt Jahr für Jahr mehr zahlungskräftige Erkrankte aus aller Welt in seinen exquisiten Häusern behandelte, versuchte er sich nebenbei auf dem Pecher Huppenberg als Herr über Legehühner, Enten, Karpfen und Forellen.

    (mehr …)
  24. Wo Annette von Droste-Hülshoff ihren Wein trank

    Die Schriftstellerin und Komponistin kehrte im Schaumburger Hof ein. Das erfuhren Spaziergänger auf einer Infotafel. Lange war diese verschwunden

    (14. März 2024, General-Anzeiger)

    VON RICHARD BONGARTZ

    PLITTERSDORF. | Es wird nicht mehr lange dauern, dann bekommt der Schaumburger Hof wieder mehr Aufmerksamkeit. Mit steigenden Temperaturen wächst die Zahl der Spaziergänger und der Gäste, die dann wieder im Biergarten sitzen werden. Die Geschichte des hübschen Fachwerkhauses geht auf 1755 zurück, schon immer war der Schaumburger Hof ein Gasthaus. Wer mehr Details über das denkmalgeschützte Gebäude in Plittersdorf erfahren wollte, erfuhr vor Ort lange Zeit nichts.

    (mehr …)
  25. Wie Lothar von Trotha seinen Lebensabend in Bonn verbrachte

    Er war 1904 verantwortlich für den Völkermord an den Herero und Nama. Wie die Bad Godesberger Heimatblätter zeigen, wurde der Generalleutnant zu seiner Zeit in der Bundesstadt alles andere als kritisch gesehen

    (13. März 2024, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    BAD GODESBERG. | Zu dem älteren Herrn, der da seit Mitte 1906 im vormaligen herrschaftlichen Haus Rheinallee 1 residierte, blickten die Godesberger auf. Welch eine Ehre, dass „der ruhmreiche Führer der Deutschen in dem südwestafrikanischen Kampf, seine Exzellenz Generalleutnant von Trotha“, wie er auf örtlichen Veranstaltungen eingeführt wurde, mitten unter ihnen lebte. Gemeint ist Lothar von Trotha (1848-1920), der bis 1909 gut drei Jahre und dann noch einmal (zwischen 1913 und 1918) fünf Jahre Godesberger war. Für die letzten beiden Lebensjahre wechselte er noch nach Bonn. Etwa bei nationalliberalen Wählerveranstaltungen 1909 im Godesberger Kurpark erntete der Mann, der 1910 vom deutschen Kaiser sogar noch zum General befördert werden sollte, als „erste Autorität für die südwestafrikanische Frage“ nur „stürmische Beifallsspenden“. Da hatte er wieder einmal seinen blutigen Vernichtungskrieg gegen afrikanische Völker von 1904 vollmundig als „notwendiges Übel“ verharmlost.

    (mehr …)
  26. Dokumente mit zeitgeschichtlichem Wert

    Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte kümmert sich schon Jahrzehnte um Druckerzeugnisse mit Godesberg-Bezug

    (11. März 2024, General-Anzeiger)

    VON ALFRED SCHMELZEISEN

    BAD GODESBERG. | Eine alte Postkarte mit Bad Godesberg-Motiv, ein Stadtgemälde aus vergangenen Jahrhunderten, ein örtliches Telefon- oder Adressbuch aus den 1920er Jahren – all dies sind Dokumente, mit vielleicht großartigem zeitgeschichtlichen Wert für den Bonner Stadtbezirk. Wohin damit, wenn man stadtgeschichtlich interessante Funde plötzlich beim Auflösen eines Haushaltes im Bücherschrank, im Keller oder auf dem Dachboden findet? Über diese Funde freuen sich gerade Museen, die als gemeinnützige Einrichtungen im Dienste der Gesellschaft und ihrer Entwicklung stehen und das materielle und immaterielle Erbe der Menschheit und ihrer Umwelt zu Bildungs-, Studien- und Erlebniszwecken bewahren.

    (mehr …)
  27. „Sparkass für Jodesberje“

    Eine Sparkassengeschichte mit Hyperinflationsfolgen

    (9./10. Februar 2024, Blickpunkt)

    Bad Godesberg (as). Beim 82. Klaaf-Treff des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg gab es für alle, die sich für die Geschichte der Sparkasse in Bad Godesberg interessieren, wissenswerte Hinweise. Bernd Birkholz, 2. Vorsitzender des Vereins, moderierte die Veranstaltung im Haus der offenen Tür an Dürenstraße, brachte viele Fotos zur Sparkassengeschichte, zu Gebäuden mit ehemaligen und mit heute noch existierenden Geschäftsstellen der Sparkasse für den bebilderten Vortrag mit. Beim Thema „En Sparkass für die Jodesberje“ gab es reichlich Anekdötchen auch in Mundart.

    (mehr …)
  28. Vermittler zwischen den Kulturen

    Vor zehn Jahren hat der Künstler Ren Rong in der Villa Friede einen Kunstraum eröffnet

    (6. Februar 2024, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    Auf den großformatigen Landschaftsbildern des chinesischen Malers Cui Zhenkuan im Kunstraum Villa Friede ranken sich Äste in den von Nebel verhangenen Himmel. Kontrastreich heben sich die dunklen Farbtöne des Geästs vom milchig schimmernden Hintergrund ab. Unwillkürlich fühlt sich der Betrachter in die Bildtiefe hineingezogen, wo weitere Schichten und Erzählungen zu warten scheinen. „Aufzeichnung einer Berg-Erkundung“ hat der Künstler eines dieser in den letzten drei Jahren entstandene Werke benannt, die seit Samstag im Mehlemer Kunstraum hängen. Mit Tusche hat er sie in der Tradition der chinesischen Rollbilder und Kalligraphie auf Papier gebracht. Wie etwa auch die Serie „Kornfeld-Aussichten“, auf denen sich ein Meer von dunklen Ähren im leichten Wind biegt und zarte Rosa-, ja auch kräftigere Ockertöne eine geheimnisvolle Sogwirkung erzielen.

    (mehr …)
  29. Noch mehr Weisheiten für die Gasse

    Das Projekt mit Spruchtafeln ist nun an 14 Friesdorfer Häusern realisiert. Für Material und Ausführung zahlt jeder, was er kann

    (15. Januar 2024, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    FRIESDORF. | Vor dem Friesdorfer Fachwerkhaus an der Annaberger Straße 166 steht eine Menschentraube und blickt hoch zur neuen Spruchtafel über dem alten Torbogen. „Met Doon un Laache let sich vell maache“, steht da bildschön weiß auf schwarz in rheinischem Dialekt. „Mit Tun und Lachen lässt sich viel machen“ übersetzt der Heimatforscher Karl Josef Schwalb gut gelaunt. Der inzwischen 92-jährige ehemalige Rektor der Godesberger Burgschule ist, wie berichtet , der Initiator des Projekts „Weisheit der Gasse“ in den Sträßchen seines Heimatortsteils. Neben ihm steht die Zweite im Bunde der Projektmacher: die Künstlerin Anne Stöcker. Sie bringt mit kalligrafischem Geschick an den Sichtachsen einer steigenden Anzahl von Dorfhäusern nach Wahl der Eigentümer alte heimische Spruchweisheiten auf Holzbalken an.

    (mehr …)
  30. Zwei überlebten in Bad Godesberg

    Jüdische Verfolgte überstanden den Naziterror auf unterschiedliche Weise: Richard Schreiber und Hanny Hertz

    (28. Dezember 2023, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    BAD GODESBERG. | Auf dem blassen Schwarzweißfoto von 1944, das die Dolmetscherin Karin Wissmann besitzt, blickt eine hübsche, aber tieftraurige junge Frau den Betrachter an. Der Anflug eines Lächelns ist zu erahnen. Aber in den Augen dieser blondlockigen Frau scheint sich das unendliche Leid unzähliger Holocaust-Opfer zu spiegeln. Wissmann hat das Foto der Henriette, genannt Hanny Hertz, in den 1980er Jahren in Münster von Hertz selbst erhalten, als sie bei einem Schülerwettbewerb in ihrem Beitrag „Überleben in der Höhle des Löwen“ über das Schicksal eben dieser alten Dame schrieb. 1985 erschien der Beitrag im Band „Die Kriegsjahre in Deutschland“. Heute, sagt Wissmann, habe sie datenrechtlich keine Befugnis, das ergreifende Foto zur Veröffentlichung freizugeben.

    (mehr …)
  31. Stadt lebt auch von der Dimension Zeit – „Im Prinzip fehlt vieles“

    Das Interview: Karnevalsorden reichen nicht

    (Dezember 2023, Haus & Grund aktuell)

    Eine stärkere Beachtung der Geschichte von Bad Godesberg im StadtMuseum haben kürzlich eine Reihe von Institutionen gefordert. Haus & Grund aktuell sprach mit Dr. Iris Henseler-Unger, der 1. Vorsitzenden des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V. Die Fragen stellte Friedel Frechen

    (mehr …)
  32. Er war Chronist des politischen Bonn

    GESCHICHTEN AM GRAB Ein Spaziergang zum Grab von Walter Henkels auf dem Burgfriedhof: Was der 1987 verstorbene Hauptstadtjournalist über Adenauer und Co geschrieben hat

    (14. November 2023, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    BAD GODESBERG. | Wie er eines seiner 35 Bücher betitelte, so sah sich Walter Henkels (1906-1987) sicher auch selbst: „Keine Angst vor hohen Tieren“ zu haben, hieß für den Starjournalisten 1977 das Rezept, auf das politische Treiben in der Hauptstadt am Rhein zu blicken. 28 Bonner Korrespondentenjahre für die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) hatte er da gerade hinter sich. Zuvor war der in Solingen geborene Autor mit der spitzen Feder, der anfangs als Verwaltungsbeamter arbeitete, von 1946 bis 1949 Reporter des Magazins „Spiegel“ sowie der Wochenzeitung „Die Zeit“ gewesen. Und neben seinem Einsatz für die Edelblätter der Republik sollte er seine ebenso informativen wie unterhaltsamen Bücher noch über zwei Millionen Mal verkaufen.

    (mehr …)
  33. Für den Edeka-Umbau zieht die Bäckerei in einen Container

    Klufterplatz in Friesdorf

    (16./17. September 2023, General-Anzeiger)

    Von Ayla Jacob und Bettina Köhl

    Friesdorf · Im Oktober beginnt der Umbau der Edeka in Friesdorf. Knapp sechs Wochen später können sich die Kunden dann über eine Fleischtheke freuen, denn im Ort gibt es keinen Metzger mehr.

    (mehr …)
  34. Stadtmuseum angewiesen auf Interimslösung

    Stadt will ihre Exponate sichtbar halten

    (15. September 2023, General-Anzeiger)

    BONN. | Das derzeit noch in der Franziskanerstraße 9 lokalisierte Stadtmuseum könnte demnächst auf „Interimslösungen“ angewiesen sein. Das bestätigt die Stadt auf GA-Nachfrage. Es sei lange bekannt, dass das Museum mittelfristig einen neuen Standort benötige, je nachdem wie schnell die Arbeiten an einem Uni-Neubau im Viktoriakarree (und damit auch am Standort Franziskanerstraße) beginnen, erläutert das Presseamt. Aktuell befinde sich eine Machbarkeitsstudie für den Standort Rathausgasse 7 in der Endabstimmung und werde am 24. Oktober im Kulturausschuss präsentiert. Die Veranstaltung im Stadthaus ist öffentlich. „Ziel ist in jedem Fall, dass das Stadtmuseum sichtbar bleibt. Das könnte als Interimslösung zum Beispiel durch Präsentationen in den Bezirken umgesetzt werden.“

    (mehr …)
  35. Godesberg will kein Anhängsel sein

    Beim Arbeitstreffen mit Heimatforschern kündigt die Leiterin des Stadtmuseums nun einen möglichen neuen Standort an

    (13. September 2023, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    BAD GODESBERG. | Am schwülen Montagabend rauchten die Köpfe, als zwei Dutzend Godesberger Heimatforscher und Godesberg-Fans bei einem zweiten langen Arbeitstreffen mit dem Team des Bonner Stadtmuseums über die Zukunft der Einrichtung diskutierten. Wie berichtet , kann der bisherige Standort in der Franziskanerstraße 9, der inzwischen Teil des Projekts Viktoriakarree für Einzelhandel, Gastronomie, Wohnen und Einrichtungen der Universität ist, nicht Museum bleiben. Museumsleiterin Yvonne Katzy informierte, dass von der Kulturdezernentin als neuer Standort weiterhin der Anbau des Alten Rathauses an der Rathausgasse 7 favorisiert werde.

    (mehr …)
  36. Boule spielen mit besonderem Panorama

    UNTERWEGS IM PARK Der Panoramapark und der Drachensteinpark haben eine gemeinsame Eigenschaft: Ihre phänomenale Aussicht auf Rhein und Siebengebirge. Trotz des schlechten Wetters kommen die Bad Godesberger an diese Orte

    (8. August 2023, General-Anzeiger)

    VON JASPER NEBEL

    RÜNGSDORF/MEHLEM. | Massen tummeln sich derzeit nicht im Panoramapark in Bad Godesberg. Wer will es den Leuten auch verübeln. Der diesjährige Sommer führt zwar, zumindest in Deutschland, nicht zu einer Trockenheit wie in den vergangenen Jahren, hat jedoch auch zur Folge, dass man lieber zu Hause bleibt als in Parks die Sonne zu genießen. Einige haben sich dann aber doch nach draußen getraut in den Panoramapark. Er bildet den Abschluss der Rheinallee und bietet ein hervorragendes Panorama auf den Rhein und das Siebengebirge – in direkter Nähe zur Bastei.

    (mehr …)
  37. Einer von Rilkes wichtigsten Gönnern

    GESCHICHTEN AM GRAB Der einst einflussreiche Bankier Karl von der Heydt ist für Godesberg vor allem als Mäzen für Kunst und Literatur wichtig

    (28. Juli 2023, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    BAD GODESBERG. | Auf einem der mächtigen, von Efeu bewachsenen Familiengräber des Burgfriedhofs sitzen zwitschernde Vögel. Unterhalb des Hangs zur Godesburg ist hier unter dem Stechpalmenwappen seiner Bankiersfamilie Karl von der Heydt (1858–1922) begraben: ein für den Stadtteil bis heute wichtiger Kunstmäzen. Dazu war er der Mann, der 1906 sogar den berühmten Dichter Rainer Maria Rilke nach Godesberg holte und auch danach noch dessen Werke mitfinanzierte.

    (mehr …)
  38. Als in der Redoute Roulettekugeln rollten

    Tourismusförderung durch den Kurfürsten Max Franz in Bad Godesberg: Von 1792 bis 1815 diente der Prachtbau als Casino

    (24. Juli 2023, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    BAD GODESBERG. | Spielte Johann Wolfgang von Goethe 1792 in der Godesberger Redoute Roulette? Saß womöglich seine ehemalige Geliebte Charlotte Buff, „die Lotte“ aus dem Frühwerk „Leiden des jungen Werther“, mit am Tisch? Und setzte nebenan Goethes Weimarer Arbeitgeber, Herzog Carl August, Geld? Das suggeriert jedenfalls eine große Beilage des General-Anzeigers Bonn vom 17. Juni 1925, die GA-Leser Klaus Rick aufgespürt hat. Darin wird der 1925 aufsehenerregende Fund eines „alten Stammbuchs aus Godesberger Privatbesitz“ von Anfang des 19. Jahrhunderts bekannt gegeben. Darin waren eine ganze Reihe damalige Prominente abgebildet: angeblich Vertreter der „buntscheckigen aufgeklärten Spielergesellschaft“, die ab 1792 „im heute noch erhaltenen klassizistischen Spieltempel zusammenströmte, um ihre Gulden mit Anstand loszuwerden“, wie es im Artikel hieß.

    (mehr …)
  39. Dialogstation kommt nach Bad Godesberg

    Projekt zur Erinnerungskultur

    (22. Juli 2023, General-Anzeiger)

    BAD GODESBERG. | Die Dialogstation „Wie erinnern?“ des Projektes „Aktive Erinnerungskultur“ vom Zentrum für Stadtgeschichte und Erinnerungskulturen ist ab Dienstag, 25. Juli, in der Bezirksbibliothek Bad Godesberg, Moltkestraße 2 bis 8, ausgestellt. Die sogenannte Impulsausstellung beschäftigt sich mit in Bonn diskutierten erinnerungskulturellen Themen und ist seit Februar dieses Jahres an wechselnden Orten in der Stadt zu sehen.

    (mehr …)
  40. Alt St. Martin wird ab Mittwoch renoviert

    Vor fünfeinhalb Jahren brannte das Muffendorfer Kirchlein durch einen Kabelbrand lichterloh. Jetzt startet die Wiederherstellung

    (11. Juli 2023, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    MUFFENDORF. | Vom Baugerüst oberhalb des Turms von Alt St. Martin gesehen, glitzert dessen großes Kirchenkreuz im Sonnenlicht. Unten liegt einem der pittoreske Ortsteil Muffendorf und weiter hinaus das gesamte Rheintal zu Füßen. Markus Haep, stellvertretender Vorsitzender des Godesberger katholischen Kirchengemeindeverbands, ist mit dem Architekten Max Ernst hochgeklettert, um das Baugerüst des romanischen Gotteshauses zu prüfen.

    (mehr …)
  41. Vom Ländchen nach New York

    Wo sind die Bilder des Malers Toni Wolter? Spurensuche nach dem Mann, dessen Werke wohl viele Bonner Wohnzimmer zieren

    (10. Juli 2023, General-Anzeiger)

    VON THOMAS KLIEMANN

    BAD GODESBERG. | Wann immer die kurze Reise durchs Drachenfelser Ländchen ansteht, ob mit dem Fahrrad oder mit dem Auto, stellt sich bei mir die Frage, ob es denn eine Malerin oder einen Maler gibt, die oder der diese sanfte Landschaft mit ihren Aufs und Abs gemalt hat. So weit von den vielgemalten Hotspots der Rheinromantik ist man hier gar nicht entfernt.

    (mehr …)
  42. Schatten über Gedenken an Lindenwirtin

    Aennchen Schumacher spielte Wessel-Lied

    (5. Juni 2023, General-Anzeiger)

    BAD GODESBERG. | „Dass die Nazis das Begräbnis Aennchen Schumachers 1935 propagandistisch ausschlachteten, dürfte wohl eher nicht in ihrem Sinne gewesen sein“, hat der GA am Samstag seinen Beitrag über „Godesbergs erste Influencerin“ beendet und war damit gängigen Deutungen der Sekundärliteratur gefolgt. Heimatforscher Martin Ammermüller hat daraufhin noch einmal seine Unterlagen durchforstet und widerspricht. „Mir ist nicht daran gelegen, Aennchens Andenken zu beschmutzen, aber in dem Punkt wirkt sie doch recht unangenehm“, teilt der vormalige Vorsitzende des Godesberger Heimatvereins mit. Seine Quelle ist der General-Anzeiger Bonn vom 13. Mai 1933, der eine Mitteilung des Presseamts Bad Godesberg zitiert. Die mag sicher durch die vollzogene Gleichschaltung der Medien durch die Nazis selbst propagandistisch gewesen sein. Aber trotzdem befremden Details über Schumachers Reaktionen anlässlich eines Besuchs des 1933 gewaltsam eingesetzten Nazi-Bürgermeisters Heinrich Alef: Mit „Freude und innerer Erregung“ habe die 73-Jährige ehemalige Lindenwirtin den Besuchern sofort ihr Adolf-Hitler-Foto in ihrem Museum gezeigt, schreibt der GA. Und zwar „weil sie überzeugt sei, dass sich noch kein Deutscher seinem Vaterlande so aufgeopfert habe, wie der von der Liebe und dem Vertrauen des deutschen Volkes getragene Kanzler“. Als Höhepunkt des Besuchs habe Schumacher „in ihrer Begeisterung“ noch das „Horst-Wessel-Lied“, die aggressive Hymne der Nazi-Partei, abspielen lassen. ham

  43. Godesbergs erste Influencerin

    Die „Lindenwirtin“ Aennchen Schumacher wusste vor hundert Jahren nicht nur mit trunkenen Männern umzugehen

    (3./4. Juni 2023, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    BAD GODESBERG | . An diesem Sonntagnachmittag des Jahres 1885 war die Stimmung im Gasthaus der Schwestern Schumacher-Rieck unterhalb der Godesburg besonders ausgelassen. Die Jüngere, Anna Schumacher (1860-1935), liebevoll „Aennchen“ gerufen, kümmerte sich um den Service. In der Küche sorgte Halbschwester Gertrud Rieck, genannt „Träudelchen“ (1850-1921), dafür, dass neben dem Bataillon an Flaschenbier das Buffett aus Schnittchen mit „Klosterkäse und Leberwurst“ nicht zur Neige ging, wie „Aennchen“ sich 1929 in ihrer Autobiografie erinnerte. Über drei Jahrzehnte liefen die Geschäfte des „Gasthofs zum Godesberg“ prächtig. Und das vor allem dank der täglich bis zu 500 Studenten der Bonner Universität, die sich zu Fuß oder per Bahn nach Godesberg aufmachten.

    (mehr …)
  44. Vom Kloster zum Bauernhof

    Gut Marienforst war früher ein Wallfahrtsort. Heute ist hinter den historischen Mauern ein moderner Milchbetrieb

    (26. Mai 2023, General-Anzeiger)

    VON PETRA REUTER

    BAD GODESBERG |. Gut Marienforst fällt vor allem durch die gut erhaltenen Klostermauern auf. Was sich dahinter verbirgt, können Interessierte jetzt auf einer neuen Informationstafel entdecken. Der Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg hat am Donnerstag seine 57. Tafel vorgestellt. Besucher können die wechselvolle Historie des ursprünglichen Klosters nachvollziehen. Historiker Norbert Schloßmacher vom Heimatverein und die aktuellen Besitzer der Immobilie, Philip Huttrop und Wilfried Fahnenstich, berichteten von der Entwicklung des Areals vom 13. Jahrhundert bis heute.

    (mehr …)
  45. Alte Sprüche vor dem Aussterben bewahren

    Beim Projekt „Weisheit der Gasse“ in Friesdorf wurden bislang an neun Häusern elf Spruchtafeln angebracht

    (15. Mai 2023, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    FRIESDORF |. Das Friesdorfer Projekt „Weisheit der Gasse“ des Heimatforschers Karl Josef Schwalb und der Künstlerin Anne Stöcker nimmt weiter Fahrt auf. Wie berichtet, hatten die beiden bislang an den Sichtachsen von vier Dorfhäusern nach Wahl der Eigentümer alte heimische Spruchweisheiten auf Holzbalken angebracht: der 90-jährige ehemalige Burgschulrektor Schwalb als geistiger Vater des Projekts und Stöcker als Organisatorin und als in Kalligrafie bewanderte Sprüchemalerin. Nun haben die beiden auf sorgsam präparierten und resistenten Holztafeln weitere historische Fachwerkhäuser mit Sprüchen in rheinischem Dialekt versehen. Mehrfach wurde das Prozedere mit der Unteren Denkmalbehörde der Stadt abgestimmt.

    (mehr …)
  46. Der Heimatverein will mitreden

    Bislang ist Bad Godesberg zum größten Teil nur durch Karnevalsorden im Stadtmuseum vertreten. Das soll sich ändern

    (15. Mai 2023, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    BAD GODESBERG. | Der Stadtteil Bad Godesberg wird im neu zu konzipierenden Bonner Stadtmuseum seinen gebührenden Platz erhalten. Das versicherten am Freitag die neue Museumsleiterin Yvonne Katzy und Philipp Hoffmann, der Leiter des Zentrums für Stadtgeschichte und Erinnerungskulturen, bei einem Workshop mit Godesberger Lokalhistorikern im Kulturamt. „Wir möchten ein neues Museum für und mit allen Bonnerinnen und Bonnern zusammen erschaffen. Und wir möchten daher Ihr Bezirksbild von Bad Godesberg kennenlernen“, sagten Katzy und Hoffmann im Godesberger Rathaus.

    (mehr …)
  47. Hakenkreuz von der Godesburg geholt

    Im Februar 1933 eskalierte die Auseinandersetzung des damaligen Godesberger Bürgermeisters Josef Zander mit den Nazis. Wir erinnern an ihn auf dem Burgfriedhof

    (19. April 2023, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    BAD GODESBERG. | Den 23. Februar 1933 sollte Godesbergs damaliger Bürgermeister Josef Zander (1878-1951) zeit seines Lebens nicht vergessen. Da meldete ihm die Polizei doch am Nachmittag, eben hätte, und das kurz vor den Reichstags- und Kommunalwahlen, eine Anzahl Nationalsozialisten auf der Godesburg eine riesige Hakenkreuz-Fahne gehisst. Sie hatten vorher einfach Biletts zur Turmbesteigung gelöst. Zander kochte vor Wut. Erst am Morgen hatte er dem Nazi-Ortsgruppenleiter ausdrücklich verboten, auf dem Eigentum der Gemeinde eine Parteifahne zu installieren. Und das, obwohl ein druckfrischer Nazi-Erlass die Kommunen anwies, „die nationale Propaganda mit allen Kräften zu unterstützen“. Doch der geradlinige Zander ließ die Flagge wieder herunterholen – und lief damit den neuen Machthabern direkt ins Messer.

    (mehr …)
  48. Mitten in die Klufterstraße

    Vor 80 Jahren starben bei der ersten Bombennacht Friesdorfs im Zweiten Weltkrieg 27 Menschen. Jetzt gibt es neue Recherchen

    (17. April 2023, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    FRIESDORF. | „In der Nacht zum 17. April 1943 fällt eine schwere Bombe mitten in die Häuser der Klufterstraße.“ – So beginnt das damalige Kirchenbuch von St. Servatius seinen Bericht über die erste Bombennacht Friesdorfs im Zweiten Weltkrieg, wie Heimatforscher Andreas Giersberg belegt. Die Bewohner der getroffenen Häuser seien nicht in den Luftschutzräumen gewesen, schrieb der Chronist 1943 weiter. Offenbar schliefen sie ahnungslos, ohne dass Fliegeralarm sie geweckt hätte.

    (mehr …)
  49. Familie saniert die Bürgermeistervilla

    Anton Dengler sorgte dafür, dass Godesberg zum Villen- und Kurort wurde. Historische Details bleiben erhalten

    (11. April 2023, General-Anzeiger)

    VON BETTINA KÖHL

    BAD GODESBERG. | Mit rund 400 Quadratmetern Wohnfläche ist die Villa Dengler doppelt so groß wie das, was Familie Stanzl eigentlich gesucht hatte. Ein unscheinbares Inserat auf einem Immobilienportal, ohne Fotos und mit oberflächlicher Beschreibung, weckte die Neugier von Thomas und Elisabeth Stanzl, als sie nach sieben Jahren in Berlin ein Haus in Bonn suchten.

    (mehr …)
  50. Der Vater des modernen Bad Godesberg

    GESCHICHTEN AM GRAB Als Lateinlehrer gefürchtet, als Bürgermeister beliebt: Von 1948 bis 1963 leitete Heinrich Hopmann die Geschicke des damals selbstständigen Bad Godesbergs. Begraben ist er auf dem Burgfriedhof

    (8. April 2023, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    BAD GODESBERG. | Was Godesberg Heinrich Hopmann (1897-1968) zu verdanken hat? Er habe als Bürgermeister, also von 1948 bis 1963, den Aufbruch des damals noch selbständigen Bad Godesbergs in die Moderne organisiert, sagt Iris Henseler-Unger, die Vorsitzende des hiesigen Heimatvereins. Sie steht auf dem Burgfriedhof am Grab des Mannes, der uns auf dem überlieferten Schwarz-Weiß-Foto vor einer Bücherwand sitzend so ernst anblickt. In Rostock war er geboren worden. 1923 kam er als Lehrer für Latein, Griechisch und Geschichte ans Aloisiuskolleg (Ako) in Godesberg. „In den Jahren des Wirtschaftswunders gelang es Hopmann gemeinsam mit vielen engagierten Bürgern, den Aufbau voranzutreiben und Godesberg zu einer Kongress- und Diplomatenstadt auszubauen“, sagt Henseler-Unger. „Stadthalle und Stadttheater sind ihm zu verdanken.“

    (mehr …)
  51. Fest für Straßenbahn-Fans

    Klaaf-Termin

    (8. April 2023, Blickpunkt)

    Alfred Schmelzeisen

    Bad Godesberg (as). Reiner Möller, der heute im oberbayerischen Weilheim wohnt, war eigens zum inzwischen 79. Klaaf des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg in die Begegnungsstätte Offene Tür Düren Straße gekommen. Bevor er sein Modell der legendären Straßenbahn-Fahrzeuge der ehemaligen Bahnverbindung Bonn-Godesberg-Mehlem dem Historischen Verein der Stadtwerke Bonn überreichte, stand er den rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Klaaf-Termins Rede und Antwort.

    (mehr …)
  52. In 35 Minuten von Mehlem nach Bonn

    Erinnerungen an die alte Godesberger Straßenbahn

    (3. April 2023, General-Anzeiger)

    Von Ebba Hagenberg-Miliu

    Bad Godesberg · Beim „Klaaf“ in der Offenen Türe Duerenstraße erinnerte der Heimat- und Geschichtsverein gemeinsam mit Zeitzeugen an die ehemalige Godesberger Straßenbahn. Ein Gast kam extra aus Bayern angereist, der die Bahn als Modellbauwaggons dabei hatte.

    (mehr …)
  53. Manchmal „deutscher als die Deutschen“

    Als Gastarbeiter kam Milos Todorov aus dem damaligen Jugoslawien nach Bad Godesberg. Hier fand er auch sein privates Glück

    (18. März 2023, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    BAD GODESBERG. |An welchem Ort in Bad Godesberg will Milos Todorov am liebsten fotografiert werden? „Am Theaterplatz“, antwortet der Mann aus Nordmazedonien sofort. Hier habe er die Entwicklung des Stadtbezirks in den vergangenen gut 50 Jahren am besten beobachten können. „Als ich ankam, gab es in der Altstadt noch kleine Häuser“, erzählt der heutige Rentner. Dann sei Schritt für Schritt eine neue Innenstadt entstanden. „Ich liebe Bad Godesberg auch so, wie es heute ist“, sagt der Mann, der 1970 als gelernter Dreher und Kraftfahrer aus dem damaligen Jugoslawien an den Rhein wechselte.

    (mehr …)
  54. Ein Buch voller Geschichte aus dem Stadtbezirk

    Der nächste Band der Heimatblätter ist schon in Arbeit

    (15. März 2023, General-Anzeiger)

    BAD GODESBERG. | Viel Informatives und bisher Unbekanntes aus dem Stadtbezirk bieten die 13 Texte in Band 60 der Godesberger Heimatblätter, den der Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg (VHH) bei Bezirksbürgermeister Christoph Jansen vorgestellt hat. „Es ist ein vom Umfang her üppiger Band geworden. Andere Vereine tun sich da schwerer“, sagte Norbert Schloßmacher aus dem Vorstand.

    (mehr …)
  55. Historisches Bad Godesberg in den City-Fenstern

    Ansichtskarten von früher können Passanten derzeit in vielen Läden in der Innenstadt sehen

    (9. März 2023, General-Anzeiger)

    VON NIKLAS SCHRÖDER

    BAD GODESBERG. | Einen Rundgang durch das historische Bad Godesberg präsentieren derzeit 20 Gewerbetreibende in ihren Schaufenstern. „Bad Godesberg im Spiegel historischer Ansichtskarten“, lautet die Aktion, die sich der Heimatverein und das städtische Zentrenmanagement ausgedacht haben. Die historischen Ansichtskarten, die in den teilnehmenden Geschäften ausliegen, zeigen Motive aus dem jeweiligen Umfeld.

    (mehr …)
  56. Bad Godesberg im Spiegel historischer Ansichtskarten

    (08.03.2023, Bundesstadt Bonn)

    Der Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg hat sich in Zusammenarbeit mit dem Zentrenmanagement eine besondere Ausstellung ausgedacht: Vom 8. bis zum 19. März 2023 präsentieren Gewerbetreibende in ihren Schaufenstern „Bad Godesberg im Spiegel historischer Ansichtskarten“.

    (mehr …)
  57. Von der Schalterhalle zur Parfümerie

    Bernd Birkholz vom Godesberger Heimatverein begibt sich auf Spuren der ehemaligen Sparkasse an der Alten Bahnhofstraße

    (3. März 2023, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    BAD GODESBERG. | Leicht enttäuscht steht Bernd Birkholz in der Parfümerie an der Alten Bahnhofstraße 17. „Das alte Wandbild der früheren Kreissparkasse, die hier bis Dezember 1996 drin war, ist inzwischen nicht mehr zu sehen“, stellt der zweite Vorsitzende des Godesberger Heimatvereins fest.

    (mehr …)
  58. Das Wirken der Lucy Hoesch-Ernst

    Psychologin lebte einst in der Kurfürstenallee in Godesberg. Martin Ammermüller hat sich auf ihre Spuren gemacht

    (22. Februar 2023, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    BAD GODESBERG. | Martin Ammermüller ist eigentlich als nüchterner Jurist und Heimatforscher bekannt. „Dieses Mal bin ich ausnahmsweise einmal emotional geworden, weil mich Lucy Hoesch-Ernst sehr beschäftigt hat“, erklärt der vormalige Vorsitzende des Godesberger Heimatvereins im Gespräch mit dem GA. Für dessen demnächst erscheinende Heimatblätter hat Ammermüller das Leben der bislang in Godesberg vergessenen prominenten Psychologin Hoesch-Ernst (1864 bis 1944) unter die Lupe genommen. Und sich von ihrem gerade in ihrer Zeit aufsehenerregenden unbedingten Pazifismus faszinieren lassen.

    (mehr …)
  59. Der Klufterhof hat jetzt einen QR-Code

    Der Bad Godesberger Heimatverein stattet den Bau mit einer Infotafel aus. Weitere Gebäude sollen folgen

    (10. Februar 2023, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    BAD GODESBERG. | In sanftem Gelb leuchtet der schmucke Fachwerkbau an der Hochkreuzallee 168 im Sonnenlicht. Unter dem orangefarbenen Dach grüßt Friesdorfs im 17. Jahrhundert in dieser Form errichteter Klufterhof zu den Neubauten der anderen Straßenseite hinüber. Als „wildromantisch“ charakterisiert Iris Henseler-Unger, Vorsitzende des Godesberger Heimatvereins, den Nachfolgebau des schon im 10. Jahrhundert hier bezeugten fränkischen Königsguts. Als „krumm und schief“ beschreibt der Friesdorfer Heimatforscher Karl Josef Schwalb, ebenfalls einst Vereinsvorsitzender, Wände und Böden im Innern. Neben ihm nicken der Besitzer Michael Peters und die heutige Bewohnerin Britta von Christen schmunzelnd.

    (mehr …)
  60. Alt Sankt Martin wird nach Brand renoviert

    Stiftung Denkmalschutz fördert Erneuerung der kleinen Muffendorfer Kirche mit 50 000 Euro

    (1. Februar 2023, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    MUFFENDORF. | Fast genau fünf Jahre nach dem Brand im Seitenschiff von Alt St. Martin kommt Bewegung in die Wiederherstellungsplanung der kleinen katholischen Kirche. Einen Scheck in Höhe von 50 000 Euro hat der leitende Pfarrer des Seelsorgebereichs Bad Godesberg, Pater Gianluca Carlin, jetzt für die Erneuerung des Gotteshauses übergeben bekommen. Überreicht wurde der Förderbetrag von Bernd-Michael Vangerow, dem Ortskurator Bonn der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, im Beisein von Nicole Beutgen-Kuttner von West-Lotto. „Die Stiftung beteiligt sich an der Sanierung der Außenhülle der Kirche Alt Sankt Martin – dank der Erträge der treuhänderischen Emil und Hanna Flatz-Stiftung innerhalb der Stiftung, zahlreicher Spenden sowie der Lotterie Glücksspirale“, sagte Vangerow bei der Übergabe.

    (mehr …)
  61. „Ein Lachen ist gestorben“

    Der Bad Godesberger Schauspieler Paul Kemp starb mit 57 Jahren. Frank Oppermann erinnert sich an ihn

    (30. Januar 2023, General-Anzeiger)

    Von Ebba Hagenberg-Miliu

    BAD GODESBERG. | „Oh ja, das ist sein prägnantes Gesicht“, sagt Frank Oppermann vor der Grabstele mit dem Profil Paul Kemps. Am oberen Eingang zum Burgfriedhof liegt der 1896 in Godesberg geborene, in den 1920er bis 1950er Jahren sehr bekannte Theater- und Filmschauspieler unter Efeu begraben. „Samstagnachmittags habe ich als Kind mit meinen Eltern die alten Ufa-Filme mit Kemp angesehen“, erinnert sich Oppermann. „Wenn Kemp lächelte, dann strahlte alles“, urteilt der Chef des Kleinen Theaters, der selbst Schauspieler ist. Dabei sei im Rollenfach Charakterkomiker, das Kemp bediente, die Fallhöhe ungeheuer groß. Oppermann hat sich nochmals Filmausschnitte angeschaut. „Kemp hatte immer das richtige Timing. Er hat mit seiner Bescheidenheit nie überdreht gespielt“, urteilt der Theatermann über das auch leicht Tragische in Kemps Zügen. „Er hat sich nie selbst karikiert.“

    (mehr …)
  62. „Jetzt kommen sie mich wieder holen“

    Bad Godesberg Auf der Spur der einzigen Godesberger Holocaust-Überlebenden, die aus dem KZ zurückkehren wollte: Wie lebte Mathilde Dardenne weiter in Muffendorf?

    (26. Januar 2023, General-Anzeiger)

    Von Ebba Hagenberg-Miliu

    In diesem schmucken Dorfhaus mit den roten Klinkerbordüren in der Klosterbergstraße 20 hat Mathilde Dardenne (1867-1956) also ihre letzten elf Lebensjahre gewohnt. Helga Schell zeigt im Innenhof hoch zu zwei kleinen Fenstern. „Da oben saß sie im graubraunen Ohrensessel. Als sie schwächer wurde, lag sie nur noch im Bett“, erzählt Schell. Sie ist eine Enkelin des Fleischerpaars Peter und Helene Bell, das Mathilde Dardenne ab 1945 in ihrem Haushalt versorgte. War es ein friedlicher Lebensabend, den die alte Dame hier fast unter dem Kirchturm von St. Martin verbrachte? Immerhin war sie 1945 als einziges Godesberger Holocaust-Opfer aus den Konzentrationslagern an ihren Wohnort zurückgekehrt. Und das 78-jährig nach furchtbaren Jahren im KZ Theresienstadt.

    (mehr …)
  63. Ein Tausendsassa verändert Godesberg

    GESCHICHTEN AM GRAB Der Pfarrer Julius Axenfeld gründete Ende des 19. Jahrhunderts fast ein Dutzend Godesberger Bildungs- und Sozialeinrichtungen. Begraben ist er auf dem Burgfriedhof neben katholischen Priestern

    (17. Januar 2023, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    BAD GODESBERG. | Zu seiner Beerdigung im Juli 1896 sollen die Godesberger nur so auf den Burgfriedhof geströmt sein: Julius Axenfeld (1834-1896) galt es zu betrauern, den Pfarrer, der von 1870 bis 1895 die erste hiesige evangelische Gemeinde aufgebaut und nahezu ein Dutzend soziale und Bildungseinrichtungen initiiert hatte. Seine sterblichen Überreste waren im Juni 1896 zurückgekehrt. Axenfeld war im Alter von 62 Jahren in Marburg nach einer Magenkrebsoperation gestorben – ein bitteres Ende für einen rastlosen Kämpfer für die Benachteiligten der Gesellschaft und nicht zuletzt für seinen Glauben.

    (mehr …)
  64. Vom Hoffnungsträger zum Hinterbänkler

    GA-SERIE: GESCHICHTEN AM GRAB Auf dem Bad Godesberger Burgfriedhof ist in einem Ehrengrab der einstige Vizekanzler Erich Mende beerdigt. Die Medien nannten den FDP-Politiker „schönen Erich“

    (3. Januar 2023, General-Anzeiger)

    Von Ebba Hagenberg-Miliu

    BAD GODESBERG. „Und hier liegt Erich Mende“, sagt Martin Ammermüller und zeigt auf ein mit Stiefmütterchen bepflanztes städtisches Ehrengrab auf dem Burgfriedhof. Der ehemalige Vorsitzende des Godesberger Heimatvereins ist der beste Lotse über den historischen Gottesacker. Im Grab mit dem roten Stein unter goldenem Kreuz haben der ehemalige Bundesminister, Vizekanzler und langjährige FDP-Vorsitzende Erich Mende (1916-1998) und seine Frau Margot (1921-2019) ihre letzte Ruhe gefunden. Mende war besonders in den 1960er Jahren im Gegensatz zum liberalen Flügel der FDP einer jener erzkonservativen Vertreter seiner Partei: schneidig, gutaussehend und immer top gekleidet“, erinnert sich Ammermüller.

    (mehr …)
  65. LESERBRIEF Grabstätte erhalten!

    Zur Berichterstattung über das Grabmal „Mutter Erde“ auf dem Burgfriedhof.

    (3. Januar 2023, General-Anzeiger)

    Ich möchte mich für den Artikel zu dem Grabmal „Mutter Erde“ auf dem Burgfriedhof bedanken, der auf die Dissertation „Grabmäler des 19. Jahrhunderts im Rheinland“ der Kunsthistorikerin Ulrike Meyer-Woeller Bezug nimmt. Es gibt wohl keine bessere und umfangreichere Würdigung dieser bedeutenden Grabstätte, deren Erhalt und Bewahrung auf Dauer der Stadt Bonn bzw. der Denkmalaufsichtsbehörde entgangen ist. Wenn auch die alten, in der Nähe der Michaelskapelle gelegenen Denkmäler und Grabstätten vor Jahren trefflich renoviert wurden, so wurde dieses bedeutende Denkmal bisher übersehen oder dessen Vernachlässigung durch die Familie bzw. deren Nachkommen hingenommen. Dabei müsste es doch im öffentlichen Interesse liegen, diese kunsthistorisch und für die Epoche des 19. Jahrhunderts einzigartige Grabstätte zu erhalten und für künftige Generationen zu sichern. Dass der Burgfriedhof zu einem der schönsten Friedhöfe der Repu­blik gehört und mehrfach literarisch gewürdigt wurde, scheint den zuständigen Behörden erst nach Hinweisen des Heimatvereins bewusst geworden zu sein. Es ist auch angesichts des Klimawandels, der den Verfall der Grabfiguren in den letzten Jahren erheblich beschleunigte, dringend geboten das Grabmal zu restaurieren! Rolf Mautz, Bonn

  66. „Mutter Erde“ droht der Verfall

    Das Jugendstil-Werk auf dem Burgfriedhof gehört zu den bedeutendsten Grabmälern im Rheinland

    (30. Dezember 2022, General-Anzeiger)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    BAD GODESBERG. Unbewegt blickt „Mutter Erde“ vom Hang der Godesburg über den Burgfriedhof. Unter ihren ausgestreckten Armen birgt die gleichnamige Sandsteinfigur uns Menschen, die wir alle vom Leben in den Tod gehen werden. Der österreichische Bildhauer Adolf Simatschek hat das monumentale Wesen mit den lebensgroßen halbplastischen Sterbenden-Figuren unter seinem Mantel 1912 am Wehrturm der Burg auf das Grab des Godesberger Kaufmanns Hermann Dernen gesetzt.

    (mehr …)
  67. Wer lebte im Türmchen in der Kunigundenstraße?

    Das Bauwerk gehörte einst zur Sommerresidenz einer Kölner Familie. Die Nachfahren der ehemaligen Besitzer wohnen im Ausland

    (12. Dezember 2022, General-Anzeiger)

    VON ALEXANDER BARTH

    MEHLEM. | Der Name des Weges könnte auf das Mittelalter schließen lassen. Ein Burgherr ist an der Kunigundenstraße allerdings nicht bekannt, geschweige denn wohnhaft. Auch die berühmte Märchengestalt Rapunzel würde sich womöglich vom Anblick des Türmchens gefangen nehmen lassen. Gleich am Beginn des ruhigen Sträßchens steht ein Bauwerk, das so gar nicht in die Bebauung der Umgebung passen will.

    (mehr …)
  68. Auszeichnung für engagierte Bonner Bürger

    Stadt überreicht Ehrenamtskarten

    (9. Dezember 2022, General-Anzeiger)

    BONN. | Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Sozialdezernentin Carolin Krause haben im Alten Rathaus Ehrenamtskarten sowie Jubiläums-Ehrenamtskarten an Menschen verliehen, die sich in und für Bonn engagieren.

    (mehr …)
  69. „Das hier ist mein ganz persönliches Haus der Geschichte“

    Stadtschreiber Albrecht Selge über Bonn

    (18. November 2022, General-Anzeiger)

    Von Ebba Hagenberg-Miliu

    „Das ist ein ganz besonders schöner Moment“, sagt Bonns derzeitiger Stadtschreiber Albrecht Selge und blickt zum Rhein hinunter. Der Berliner Romanschriftsteller („Beethovn“, 2020) ist zum ersten Mal zu einem der Pavillons über den Kolonnaden nahe der Godesbach-Mündung hochgestiegen. Die heutigen Eigentümer haben ihm und dem GA den Zutritt erlaubt.

    (mehr …)
  70. Zeitreise im Kleinen Theater

    Das Haus will mit Laien und Profis die Kultur in Bad Godesberg wiederbeleben

    (11. November 2022, General-Anzeiger Bonn)

    VON SIMUN SUSTIC

    BAD GODESBERG. | Ein Theaterstück von Bürgern für Bürger, das plant das kleine Theater in Bad Godesberg. Bis Dienstag, 15. November, können Laien und Schauspielerprobte sich an schauspiel@aib-bonn.org bewerben. Aber auch Nachzügler würden nicht gleich abgewiesen, sagt der Pächter und Eigentümer Frank Oppermann.

    (mehr …)
  71. Eine Chance fürs Aennchen

    Godesberger fürchten Verfall des leerstehenden Traditionslokals. Jetzt gibt es eine Idee für die Rettung

    (1./2. November 2011, General-Anzeiger Bonn)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU

    BAD GODESBERG. | In den Fall der seit Jahren leerstehenden Godesberger Traditionsgaststätte Aennchen könnte Bewegung kommen. Wie berichtet, hatte sich der aktuelle Eigentümer Khaled Hamed 2017 um die Umbaugenehmigung für eine Neueröffnung mit italienisch-rheinisch-internationaler Küche bemüht. Am Gebäude am Aennchenplatz ist seitdem nichts Sichtbares passiert.

    (mehr …)
  72. Lebhafte Diskussion zwischen Nostalgie und Zukunftsbildern

    Gesprächsreihe „Heimat und Aufbruch“ in Bad Godesberg

    (5. Oktober 2022, General-Anzeiger Bonn)

    Bad Godesberg. Beim Godesberger Gespräch unter dem Motto „Heimat – mehr als Nostalgie“ diskutieren Gastgeber aus Kultur und Kirche mit Geschichtsexperten und Publikum über vergangene und aktuelle Lebenswelten. Am Ende landet die Debatte bei aktuellen Problemen des Stadtteils.

    (mehr …)
  73. Film-Fans pilgern zum Rheinhotel

    Nach Ausstrahlung des TV-Zweiteilers schnellen die Zimmer-Buchungen in die Höhe. Haus ist ein beliebtes Fotomotiv

    (5. Oktober 2022, General-Anzeiger Bonn)

    VON MAXIMILIAN MÜHLENS
    RÜNGSDORF. | Dirk und Anne Hoffer schauen interessiert auf die kleine gläserne Infotafel des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg, die an die Mauer des Rheinhotels Dreesen geschraubt ist. Das Ehepaar ist mit Sohn Phillip an diesem Dienstagnachmittag nicht ohne Grund am Dreesen: Sie haben das Hotel im großen TV-Zweiteiler „Das Weiße Haus am Rhein“ gesehen. Wie berichtet, hatte die ARD die fiktive Geschichte des jungen Emil Dreesen verfilmt und erzählt in dem bildgewaltigen Film vom Überlebenskampf seiner Hoteliers-Familie zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Vorabend des Zweiten.

    (mehr …)
  74. Wohin führt der Abstieg am Dorfplatz?

    In Plittersdorf steht ein unscheinbarer Betonklotz und gibt Rätsel auf. Von wem, wann und zu welchem Zweck er errichtet wurde

    (1. Oktober 2022, General-Anzeiger Bonn)

    VON ALEXANDER BARTH
    PLITTERSDORF. | Am äußersten Rand des Dorfplatzes, in unmittelbarer Nähe zum Grundstück mit dem Schützenhaus im Rücken, steht ein unscheinbares Stück Zeitgeschichte. Der Betonklotz ist gut sichtbar, aber auch ebenso gut zu übersehen. Beim Blick von der Steinstraße wirkt er wie ein Würfel. Seitlich fällt das Gebilde Richtung Untergrund ab. Ein genauer Blick lässt den Schluss zu: Hier wurde ein Eingang zugemauert. Am Rand einer belebten Stätte, aber eben doch verborgen und mindestens halb vergessen, gibt der Klotz Rätsel auf. Wohin führt der Zugang? Wann wurde er errichtet, von wem und zu welchem Zweck? Zeitzeugen, Heimatforscher und die Stadt Bonn helfen bei der Klärung.

    (mehr …)
  75. Tierwelten vor der Terrassentür

    In einer Langzeitstudie stellt Professor Wolfgang Böhme die Flora und Fauna seines Friesdorfer Gartens vor

    (29. September 2022, General-Anzeiger Bonn)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU
    FRIESDORF. | Der Friesdorfer Feuersalamander mit der eindrücklichen Körperzeichnung hat es Professor Wolfgang Böhme in seiner jahrzehntelangen Studie „Artenvielfalt am Stadtrand“ besonders angetan. Konnte der renommierte Zoologe den flinken, kleinen Kerl doch innerhalb von neun Jahren gleich sechs Male in seinem Garten an der Annaberger Straße im Oberdorf fotografisch festhalten und im gerade beim Naturhistorischen Verein der Rheinlande und Westfalens, Bonn, erschienenen Beiheft verewigen.

    (mehr …)
  76. Kriegsgräberstätte braucht dringend Restaurierung

    Auf dem Zentralfriedhof verwittern die Grabkreuze von Kriegsopfern. Die Stadt ist aber nur für die Umgebungspflege zuständig

    (11. August 2022, General-Anzeiger Bonn)

    VON ALEXANDER BARTH

    BAD GODESBERG. | Das Grab des unbekannten Soldaten hat schon bessere Zeiten gesehen. Auch an anderen Kreuzen der Kriegsgräberstätte auf dem Bad Godesberger Zentralfriedhofs hat der Zahn der Zeit beträchtlich genagt. Namensinschriften sind zum Teil kaum noch lesbar, Flechten überwuchern die grauen Steine, unter denen Opfer des Zweiten Weltkriegs aus Bad Godesberg und anderswo begraben sind. Außerdem haben dort Menschen die letzte Ruhe gefunden, die an den Folgen von Verletzungen oder Krankheiten im Zusammenhang mit der von NS-Deutschland entfesselten Katastrophe der Jahre 1939 bis 1945 gestorben sind.

    (mehr …)
  77. Mundartliches wird Gesprächsstoff

    Kreatives Hausprojekt in Friesdorf

    ( 4. August 2022, General-Anzeiger Bonn)

    Von Ebba Hagenberg-Miliu

    Friesdorf Der Heimatforscher Karl Josef Schwalb und die Künstlerin Anne Stöcker haben an bislang vier Friesdorfer Häuserfronten ihr Projekt „Weisheit der Gasse“ begonnen. Mit schönen Sprüchen.

    (mehr …)
  78. Der harte Alltag des Rheinischen Götz

    Schlosser Mathias Natius verlor als 18-Jähriger bei einer Schlägerei eine Hand. Seine Prothese baute er sich selbst

    (22. Juni 2022, General-Anzeiger Bonn)

    BAD GODESBERG. | Autoren kennen dieses Aha-Erlebnis: Kaum haben sie nach intensiver Recherche ihren Beitrag veröffentlicht, da stoßen sie plötzlich noch auf, wie Heimatforscher Bernd Birkholz seufzt, weitere „gewichtige Informationen“. So geschehen, nachdem sein Portrait des „Rheinischen Götz“ Mathias Natius in den „Heimatblättern“ 2021 in den Druck gegangen war. Natius (1859-1922) war der legendäre Schlosser aus der Villichgasse, der als 18-Jähriger bei einer Schlägerei seine linke Hand verloren hatte, doch sich dank einer Prothese Marke Eigenbau beruflich durchboxte und dazu dank cleverer Marketingideen zum Godesberger Original reifte. Der bekannte, ebenfalls einarmige Reichsritter Götz von Berlichingen „mit der eisernen Hand“ aus dem 16. Jahrhundert ließ grüßen.

    (mehr …)
  79. Als in Godesberg Franzosen wachten

    Heimatforscher Bernd Birkholz erinnert an die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, zu der das Rheinland besetzt war

    (28. April 2022, General-Anzeiger Bonn)

    BAD GODESBERG. | Die Postkarte aus den 1920er Jahren zeigt doch wirklich mitten in der Koblenzer Straße ein Wachhäuschen für französische Soldaten. Und zwar zwischen den Hausnummern 38 bis 42, wo damals das Rathaus untergebracht war. Französische Rekruten patrouillierten also da, wo heute hinter der Bushaltstelle ein Eiscafé und ein Papierladen um Kunden werben. Und sie schickten Postkarten wie diese von der „Rue de Coblence“ an ihre Familien. Nach dem Massensterben des Ersten Weltkriegs und der Niederlage Deutschlands sollte Godesberg ab Februar 1920 von einem 1800-köpfigen Artillerie-Regiment in Schach gehalten werden. Denn das linksrheinische Gebiet wurde von den Franzosen bis zu ihrem Abzug 1926 aus Sicherheitsgründen als Pufferzone beansprucht. Zuvor waren kurzzeitig britische Truppen in der Stadt gewesen.

    (mehr …)
  80. Von der Römerzeit bis heute

    (19. April 2022, Rheinische Anzeigenblätter.de)

    Bad Godesberg (as). Mehr als 224 Seiten umfasst der inzwischen 59. Band der Godesberger Heimatblätter, der kürzlich von Redakteur Karl Hermann Amthauer, Dr. Iris Henseler-Unger (Vorsitzende des VHH) und Bernd Birkholz (2. Vorsitzender des VHH) vorgestellt und inzwischen als Mitgliedsgabe an alle Mitglieder des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg (VHH) versendet wurde.

    (mehr …)
  81. Band 59 der Godesberger Heimatblätter erschienen

    Aus der Geschichte des Badeortes von der Römerzeit bis zur Gegenwart

    (Presseerklärung zu den Heimatblättern)

    Seit Anfang März ist der jüngste Band der Godesberger Heimatblätter erhältlich. Acht Autoren blicken für das alljährlich erscheinende Buch des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte detailliert auf Ereignisse und Zustände, welche für die bis 1969 selbstständige Stadt prägend waren und sind. Vieles wird geschildert, was so in Vergessenheit geraten war.

    (mehr …)
  82. Der mutige Verleger aus der Villichgasse

    Heinz Ader gab in den 1920er Jahren die „Godesberger Woche“ heraus. Dann bremsten ihn die Nationalsozialisten aus

    (24.03.2022, General-Anzeiger Bonn)

    Von Ebba Hagenberg-Miliu

    BAD GODESBERG. | Wer kennt noch den Godesberger Verleger Heinz Ader (1893-1944)? Ein leidenschaftlicher Journalist, der 1928 mitten in die Jahre der Arbeitslosigkeit und des Zeitungssterbens hinein ein eigenes Godesberger Blatt, die „Godesberger Woche“, auf die Beine stellte. 1942 verschwand die Zeitung durch das Wüten der Nationalsozialisten und des Zweiten Weltkriegs von der Bildfläche. Der Heimatforscher Martin Ammermüller hat Ader in den neusten „Heimatblättern“ ein Denkmal gesetzt. Und zwar, indem er die seit 2018 über das Portal „zeitpunkt.nrw“ zugänglichen Digitalisierungen bis 1945 herausgegebenen Zeitungen durchforstete. Dabei stieß er auf 208 Ausgaben der „Godesberger Woche“, begeisterte sich dafür – und bekam Probleme, „die Zeitung wieder aus der Hand zu legen“.

    (mehr …)
  83. „Godesberger Heimatblätter“

    (24. März.2022, General-Anzeiger Bonn)

    Martin Ammermüllers Beitrag ist in der 59. Ausgabe der „Godesberger Heimatblätter“ erschienen, die Bezirksbürgermeister Christoph Jansen (CDU) und Iris Henseler-Unger, die erste Vorsitzende des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg, am Mittwoch in der Bezirksverwaltungsstelle der Öffentlichkeit vorstellten. Die Ausgabe beinhaltet auch Beiträge über den Weinbau in Godesberg, die Besatzungsjahre nach dem Ersten Weltkrieg, die Kinderlandverschickung, zum Traditionsgeschäft Gutenberg und über den Theatermenschen Walter Ullrich.

    (mehr …)
  84. Denkmalgeschützt und vernachlässigt

    GA-Leser moniert schlechten Zustand eines Hauses am Burgfriedhof. Die Stadt als Eigentümerin kündigt Veränderungen an

    (17. März 2022, General-Anzeiger Bonn)

    Von Silke Elbern

    BAD GODESBERG. | Es ist nie das erste Haus am Platz gewesen, wie man früher so schön sagte. Auch wenn die Architektur des Hauses mit der Adresse Burgfriedhof 2 das vermuten lässt – angesichts von rotem und gelbem Backstein, kleinen Türmchen, Rundbögen und einer Filetlage mit direktem Blick auf die Godesburg. Doch beim Gemäuer aus dem Jahr 1889 handelt es sich um die einstige Leichenhalle des Burgfriedhofs. Inklusive einer Wohnung im ersten Stock.

    (mehr …)
  85. Wo schon Ernst Moritz Arndt Bier trank

    Die „Arndtruhe“ ist eines der verschwundenen Wahrzeichen Bad Godesbergs. Früher war sie ein beliebtes Lokal

    (8. März 2022, General-Anzeiger Bonn)

    Von Stefan Knopp

    FRIESDORF. | Wo einst Ernst Moritz Arndt in seinen letzten Lebensjahren einzukehren beliebte, erinnert jetzt nur noch ein Straßenschild an diese Stätte. Das Sträßchen „An der Arndtruhe“ findet man am Ende der Hochkreuzallee – und wer weiß, wie vielen Menschen in der heutigen Wohnsiedlung bewusst ist, dass sie an einem Ort leben, an dem nicht nur ein Bonner Wahrzeichen gestanden hat. Schon zu Römerzeiten herrschte dort reges Treiben.

    (mehr …)
  86. Knochenarbeit statt Idylle

    In der Neuauflage der Heimatblätter geht es auch um die lange Geschichte des Bad Godesberger Weinanbaus. Muffendorf war ein Zentrum der Winzer

    ( 11. Februar 2022, General-Anzeiger Bonn)

    Von Ebba Hagenberg-Miliu

    BAD GODESBERG. | Auf dem romantisch anmutenden Stich von 1825 ist im Schatten der Godesburg die Weinlese am Schweinheimer Hang im Gange. Eine Frau pflückt Trauben in Körbe, eine andere pausiert und beobachtet einen Wanderer. Am Horizont grüßt der Drachenfels herüber. Doch ganz so idyllisch dürfte sich die herbstliche Ernte der Reben oberhalb des Dorfes Godesberg wohl kaum abgespielt haben, wie es die promovierte Kunsthistorikerin Pia Heckes nun recherchiert hat.

    (mehr …)
  87. Der Eintritt wurde in Briketts bezahlt

    In der Tonhalle fanden nach Ende des Krieges die ersten Konzerte statt.
    Sopranistin erinnert sich an Auftritte bei eisiger Kälte

    (19. Januar 2022, General-Anzeiger Bonn)

    Von Ebba Hagenberg-Miliu

    BAD GODESBERG. Bibbernd stand die Sopranistin in den eiskalten Wintern nach 1945 mit ihrem Mann, dem Pianisten, im Saal der späteren „Burglichtspiele“. Im „Abendkleid mit offenem Dekolleté“ wollte sie kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wieder Konzerte geben. Und dieser vormals als Tanzsaal „Tonhalle“ genutzte Raum in der Burgstraße sei anfangs weit und breit die einzige Bühne gewesen, die nicht im Zweiten Weltkrieg zerstört war, erinnerte sich die Künstlerin später. „Ich war blau vor Kälte, und mein Mann spielte mit Handschuhen Klavier,“ schilderte die Sopranistin die Situation.

    (mehr …)
  88. Wo die Godesberger badeten

    Mit der Nutzung der Draitschquelle begann 1790 die Entwicklung von Godesberg.
    1871 entstand das Kur- und Badehaus

    (11. Januar 2022, General-Anzeiger Bonn)

    Von Ebba Hagenberg-Miliu

    BAD GODESBERG. | Freitags war in den 1950er Jahren bei Godesberger Handwerkern Badetag. Und freitags war Brunnenwassertag. So erinnerte sich Juppi Schäfer 1998 in seinem „Alt-Godesberger Bilderbuch“. Der Fotoband des 2018 verstorbenen Godesberger Urgesteins gilt bei Alteingesessenen als Vermächtnis des in den 1970er Jahren durch Neubauten ersetzten alten Knolleveedels. Wenn „dat Jüppchen“ also vor rund 65 Jahren am Freitagnachmittag aus der elterlichen Schneiderei in der damaligen Kirchstraße in die Brunnenallee geschickt wurde, hieß es: „Et Brunnenwasser is all. Jeh emal schnell neues holen“. Freitags machten sich mit dem „Jüppchen“ ganze Bataillone Godesberger Kinder auf, für das Wochenende die Tonkrüge der Familien im damaligen gläsernen Trinkpavillon mit Draitschbusch-Quellwasser abfüllen zu lassen.

    (mehr …)
  89. Ein Mann für die kleinen Leute

    Der Sozialdemokrat Horst Naaß kennt Bad Godesberg wie seine Westentasche. Seine Vorliebe für Politik begleitet ihn bis heute

    Von Sylvia Binner

    BAD GODESBERG. | In der Wolle gefärbter Sozialdemokrat, Bonner Ex-Bürgermeister, Bad Godesberger Urgestein, das tief im Hang zur Godesburg verwurzelt ist und bleibt: Horst Naaß hat viele Facetten und tritt auch im Alter von 81 Jahren als Moderator des „Klaafs“, den der Bad Godesberger Heimatverein veranstaltet, öffentlich in Erscheinung.

    (mehr …)
  90. Seife für die Hausfrau

    Bis 1970 gab es im Bad Godesberger Norden eine Seifenfabrik. Steckenpferd waren Reinigungs- sowie Pflegeprodukte

    (29. Dezember 2021, General-Anzeiger Bonn)

    Von Silke Elbern

    BAD GODESBERG. | Früher, da war ja wirklich nicht alles schlechter. Zum Beispiel beim Geschirrspülen flugs zum „Blitzi-Blitzi“ gegriffen und schon war nicht nur alles sauber, sondern „Mutti“ hatte auch mehr Zeit für „Vati“ und die lieben Kinderlein. So versprach es jedenfalls eine Werbebroschüre der Seifenfabrik Goebel aus den 1960er Jahren. Die Fabrik saß ab 1915 zunächst an der Elsässer Straße/Friesdorfer Straße und verkleinerte sich um 1928 mit einem Gebäude an der Ecke Friesdorfer Straße/Weststraße.

    (mehr …)
  91. Schönheitskur für den Diana-Stein

    Der Abguss eines römischen Weihesteins fristete in Muffendorf lange ein trauriges Dasein

    (4. November 2021 General-Anzeiger Bonn)

    VON SILKE ELBERN
    MUFFENDORF. Was nützt der schönste Fund, wenn er nicht wahrgenommen wird. Dieses Schicksal hat über Jahre den Abguss des sogenannten Diana-Steins ereilt. Zwar war er zur 1100-Jahr- Feier Muffendorfs 1988 extra angefertigt worden, doch entdeckte ihn an seinem Standort oberhalb des Remi-Baerts-Platzes kaum jemand. Damit sich das ändert, hat der Verein für Heimatpflege und Heimateschichte Bad Godesberg (VHH} Umfeld und Infotafel verschönert.

    (mehr …)
  92. Dianastein in Muffendorf Römischer Weihestein an neuem Standort

    (02. November 2021, Blickpunkt)

    BAD GODESBERG – (as) Die Vorsitzende des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte (VHH) Bad Godesberg, Dr. Iris Henseler-Unger, ist mit ihren Vorstandsmitgliedern begeistert. Jahrelang fristete der Diana-Weihestein an der Verbindungstreppe zwischen dem Platz, der oberhalb gelegenen Alt-St. Martinskirche und dem Siegburger Hof ein wenig beachtetes Dasein. Er stand verloren in der Grünanlage. Eine nur wenige Zentimeter große Blechtafel lieferte den lateinischen Text des Steins und dessen Übersetzung. Als diese Blechtafel im Frühjahr zerstört wurde, sah der Verein für Heimatpflege und Heimgeschichte dies als gute Gelegenheit, den Weihestein nun ins rechte Licht zu setzen.

    (mehr …)
  93. Heimatblätter, Ziegendenkmal und die Mundart

    Der Hobbyforscher Karl Josef Schwalb feiert am Sonntag seinen 90. Geburtstag. Er ist das Gedächtnis Bad Godesbergs

    (16. Oktober 2021, General-Anzeiger Bonn)

    VON EBBA HAGENBERG-MILIU
    BAD GODESBERG. „]a, ich habe ein unruhiges Pensionärsleben“, sagt Karl Josef Schwalb und zeigt auf seine neueste Publikation: Eine Sammlung ‚von 100 zum Teil heiteren, aber auch erschütternden historischen Friesdorfer Geschichten hat er drucken lassen. Ihm mache es immer noch Freude, der Nachwelt lokalgeschichtlich Wertvolles zu erhalten, berichtet der über Bad Godesberg hinaus bekannte Heimatforscher. Schwalb wird am Sonntag runde 90 Jahre alt. Er wird den Geburtstag im engsten Familienkreis feiern. Der Jubilar wurde 1931 im Johanniter-Krankenhaus geboren und wuchs an der Annaberger Straße auf. Nach dem Abitur im Aloisiuskolleg studierte er in Bonn und wurde Lehrer für Deutsch, Biologie und Sport.

    (mehr …)
  94. Führung über den Burgfriedhof

    (22. September 2021 General-Anzeiger Bonn)

    Der Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg bietet am Samstag, den 2. Oktober sowie am Mittwoch 6. Oktober jeweils um 14 Uhr eine Führung über den Bad Godesberger Burgfriedhof an. Treffpunkt ist vor der Michaelskapelle, Auf dem Godesberg 3. Die Führungen sind kostenlos. Anmeldungen werden unter www.vhh-badodesberg.de oder Tel.: 0228/74888788 erbeten

  95. Vom Geiger bis zur Nymphe

    Was Kunst im öffentlichen Raum betrifft, hat der Stadtbezirk Bad Godesberg einiges zu bieten

    (15. September 2021 General-Anzeiger Bonn)

    VON NIKLAS SCHRÖDER

    BAD GODESBERG. In Bad Godesberg lassen sich Kunstwerke entdecken, die dem Vorbeieilenden auf seinem täglichen Weg zur Arbeit verborgen bleiben mögen. Dabei gibt es zwischen Kurfürstenallee und Rheinufer auf einer Reise durch Alt-Bad Godesberg und das Villenviertel manches Juwel zu entdecken.

    (mehr …)
Menü