„Sparkass für Jodesberje“
Eine Sparkassengeschichte mit Hyperinflationsfolgen
(9./10. Februar 2024, Blickpunkt)
Bad Godesberg (as). Beim 82. Klaaf-Treff des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg gab es für alle, die sich für die Geschichte der Sparkasse in Bad Godesberg interessieren, wissenswerte Hinweise. Bernd Birkholz, 2. Vorsitzender des Vereins, moderierte die Veranstaltung im Haus der offenen Tür an Dürenstraße, brachte viele Fotos zur Sparkassengeschichte, zu Gebäuden mit ehemaligen und mit heute noch existierenden Geschäftsstellen der Sparkasse für den bebilderten Vortrag mit. Beim Thema „En Sparkass für die Jodesberje“ gab es reichlich Anekdötchen auch in Mundart.
1844 gab die ersten Sparkassenkunden in Bonn – 13 Jahre später gab es die gleichen Konditionen für Godesberger Kunden, die nach Bonn in die Sparkasse kamen. 1895 wurde die Kreissparkasse gegründet. Zwei Annahmestellen entstanden in Godesberg, eine an der Koblenzer Straße bei einem Gemischtwarenhändler, eine in Mehlem beim dortigen Kirchenküster, der im Nebenerwerb Sparkassendienste realisierte.
Bei der Hyperinflation 1923 kostete ein Pfund Brot einen Betrag mit 26 und zehn folgenden Nullen – ein Geldsack kam beim Transport der schweren Geldscheinbündel abhanden. Und auf den Geldscheinen stand 1923 schon Bad Godesberg – drei Jahre später wurde die Sparkasse der Gemeinde Bad Godesberg gegründet. 1929 entstand deren erste Zweigstelle in Friesdorf. In den Jahren 1936/1937 wurde das Sparkassengebäude an der Rheinallee gebaut. In den 50er Jahren bis in die 70er Jahre entstanden neun weitere Zweigstellen im Stadtbezirk Bad Godesberg in den Ortsteilen. Begründet wurde der Ausbau mit der „Nähe zum Kunden“. In den vergangenen mehr als zwei Jahrzehnten erfolgte die Schließung von vielen Geschäftsstellen, auch in Bad Godesberg. Allerdings behielt die Sparkasse teilweise Automatenstandorte an den ehemaligen Geschäftsstellen-Standorten, wie Bernd Birkholz anmerkte.