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VHH
Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V.

Fest für Straßenbahn-Fans

Klaaf-Termin

(8. April 2023, Blickpunkt)

Alfred Schmelzeisen

Bad Godesberg (as). Reiner Möller, der heute im oberbayerischen Weilheim wohnt, war eigens zum inzwischen 79. Klaaf des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg in die Begegnungsstätte Offene Tür Düren Straße gekommen. Bevor er sein Modell der legendären Straßenbahn-Fahrzeuge der ehemaligen Bahnverbindung Bonn-Godesberg-Mehlem dem Historischen Verein der Stadtwerke Bonn überreichte, stand er den rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Klaaf-Termins Rede und Antwort.

In den Jahren 1957 und 1958 hatte Reiner Möller als Student in der sogenannten „Badewanne“ geschaffnert. Und auch Eisenbahn-Freak Volkhart Stern kam zum Klaaf unter dem Thema „Os ahl Strooßebahn von Jodesberch nô Bonn un Mehlem“, präsentierte eine Schaffnertasche, eine Kneifzange zum Entwerten der Fahrscheine und auch Fahrscheine. Gerhard Lemm hatte aus seinem Fundus rund 70 historische Bilder mitgebracht und erläuterte die lange Geschichte der Straßenbahnverbindung.

1890 wurde der Beschluss der Stadt Bonn gefasst, eine Dampfbahn von Kessenich bis zur Rheinallee in Bad Godesberg und dann sechs Jahre später bis nach Mehlem fahren zu lassen. Früher gab es damit einen Bahnübergang an der Alten Bahnhofstraße. Die Elektrifizierung erfolgte 1911 – ebenso wurde dann auch die Endhaltestelle in Mehlem vom Bereich der heutigen Schlossallee um 100 Meter bis in Höhe der „Villa Friede“ zurückgebaut, erläuterte Gerhard Lemm.

In den Folgejahren gab es neue Triebwagen, anfangs zweiachsig, später dreiachsig, und der Wagenverbund bestand aus bis zu drei Wagen. Die Niederflurwagen mit dem Namen „Badewanne“ wurden ab 1926 betrieben und diese waren fast schon behindertengerecht. Im 2. Weltkrieg gab es sogar Vierer-Traktionen, dann später wieder Zweier- und Dreier-Traktionen.

1953 wurde die neuere Form der Straßenwagen eingeführt – in der Regel war diese dann als Dreier-Traktion unterwegs. Das Ende für die Bahnstrecke zwischen Mehlem und Rheinallee kam im Dezember 1976, denn da übernahmen Busse den Bahnbetrieb. Ganz eingestellt wurde der Straßenbahnbetrieb mit der Beschaffung der modernen Stadtbahnwagen. Und mit dem Stadtbahntunnelbau verkehren die Bahnen heute ab Stadthalle bis nach Köln.

Zum Gelingen des erfolgreichen Klaaftreffs trugen die Helferinnen der Begegnungsstätte Offene Tür Düren Straße sowie die Klaaf-Combo des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte bei. Darin hatten sich Paul und Monika Haag sowie Gerhard Lemm formiert. Gemeinsam gesungen wurde schließlich der Lied „Liebe kleine Schaffnerin“. Die Moderation des Veranstaltung lag in den Händen des früheren Bonner Bürgermeisters und Bad Godesberger Kommunalpolitikers Horst Naaß.

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