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Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V.

Bad Godesberg im Kino erleben

Neuer Imagefilm für den Stadtbezirk: Am Samstag zeigte der Verein KuKuG „Godesberg sehen“ von Kai von Westermann im Kinopolis

(27. Oktober 2025, General-Anzeiger)

Von Ebba Hagenberg-Miliu

Bad Godesberg. Der neue Imagefilm für Bad Godesberg beginnt mit Vogelgezwitscher über den Marienforster Feldern. Im Morgengrauen taucht der pittoreske Bergfried der Godesburg auf. Dann wird Filmer Kai von Westermann zu Pianoklängen per Fahrrad den Ließemer Weg zu einem „Sturzflug hinunter nach Bad Godesberg“ sausen. „Achtung, das rappelt“, kommentiert er atemlos seinen subjektiven Blick mit der Kamera. Unten am Gut Marienforst startet er sein für den Verein Kunst und Kultur Godesberg (KuKuG) produziertes Stadtteil-Porträt „Bad Godesberg sehen“.

Am Samstagmorgen, 26. Oktober, haben KuKuG und von Westermann den vom Zentrenmanagement geförderten Streifen erstmals präsentiert – im Kinopolis vor rund 250 Zuschauern. „Ich möchte mein Godesberg für die zeigen, denen es noch fremd ist, auch wenn ich in nur 15 Minuten natürlich auswählen und Motive weglassen musste“, erklärte der Regisseur. Er habe sich auf die Schönheit des Stadtteils mit seinen Häusern als Kulisse konzentriert und weniger auf Menschen. Von Westermann hat seit 1993 unter anderem eine Vielzahl der ARD-Sachgeschichten bei der „Sendung mit der Maus“ aufgenommen. Das Publikum in Bonn begrüßte ihn mit viel Applaus.

Im Film ist sein Blick auf die Innenstadt – wie auch auf alle unterschiedlichen Ortsteile – eher liebevoll und weniger journalistisch kritisch. Das sei auch die Aufgabe gewesen, so Initiatorin Sabine Köhne-Kayser von KuKuG. Also radelt von Westermann, in Rheinbach aufgewachsen, filmend die Burgstraße und die B9 hinunter bis Plittersdorf. Ein ihm bekannter Weg, denn so gelangte er in den 1990er Jahren zu seinem ersten Bonner Arbeitsplatz im ehemaligen ZDF-Studio.

Um dann die weiteren Lebensstationen in der neuen Heimat aufzusuchen. Und plötzlich erschließen sich unter seinem geübten Blick erstaunliche Perspektiven auf Architekturkleinode, die auch alteingesessene Godesberger im Film völlig neu entdecken können. Gespickt sind sie mit Pianoakkorden und „Maus“-typischen augenzwinkernden Kommentaren. Bei der Premiere ging Schmunzeln durch den Saal, dass dörfliche und moderne Attraktionen gerne von mit dicken Eisbechern garnierten Cafétischen aus bildlich eingefangen wurden.

Die Zuschauerinnen und Zuschauer sind begeistert. Es sei ein gelungener Film, dessen Spannungsbogen mit Godesbergs großartigem Blick auf den Rhein ende, dankte auch Bezirksbürgermeister Michael Wenzel. Während Norbert Schloßmacher, Bonns ehemaliger Stadtarchivar und heutiges Vorstandsmitglied im Heimatverein, lobte, es sei ein wunderschöner Film, „er ist eine Liebeserklärung an Godesberg“. Er werde zudem der Herausforderung gerecht, die komplexe Geschichte des Stadtteils mitzuerzählen. „Und wenn dann vor dem Bahnhof die Menschen tanzen, dann macht das, das zu sehen, großen Spaß.“ Birgitta Schaaf, ebenfalls Premierengästin, gefiel besonders die Idee, sich Godesberg frühmorgens vom Marienforster Tal aus zu erschließen.

Der neue Imagefilm sei ein Kontrapunkt zu den diversen Anti-Godesberg-Filmbeiträgen, kommentierte Arnulf Marquardt-Kuron. Und Frank Oppermann, Leiter des Kleinen Theaters, lobte die „super Impressionen“, die von Westermann eingefangen worden seien. Auch die Politik hält den Film für mehr als bloße Unterhaltung: Grünen-Politikerin Nicole Unterseh lobte die Kunst, so viel Eindrückliches in 15 Minuten zu erfassen, während CDU-Kollegin Feyza Yildiz erklärte, der Film sei eine wichtige Werbung für Godesberg. „Und ich hoffe, dass möglichst viele Vereine das Angebot von KuKuG annehmen, auf den Film zurückzugreifen“, sagte sie.

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