Historisches Bad Godesberg in den City-Fenstern
Ansichtskarten von früher können Passanten derzeit in vielen Läden in der Innenstadt sehen
(9. März 2023, General-Anzeiger)
VON NIKLAS SCHRÖDER
BAD GODESBERG. | Einen Rundgang durch das historische Bad Godesberg präsentieren derzeit 20 Gewerbetreibende in ihren Schaufenstern. „Bad Godesberg im Spiegel historischer Ansichtskarten“, lautet die Aktion, die sich der Heimatverein und das städtische Zentrenmanagement ausgedacht haben. Die historischen Ansichtskarten, die in den teilnehmenden Geschäften ausliegen, zeigen Motive aus dem jeweiligen Umfeld.
„Was wir als Heimatverein Bad Godesberg an historischen Ansichtskarten für die Ausstellung zusammengetragen haben, gibt einen kleinen Einblick, wie es in Bad Godesberg früher aussah“, sagt Vorsitzende Iris Henseler-Unger. Und Bernd Birkholz, ebenfalls Vorsitzender, erklärt: „Die Bilder zeigen, dass sich die Innenstadt auch in der Vergangenheit ständig verändert hat. Sie leisten einen Beitrag zur Frage nach der Identität von Bad Godesberg.“ Neben den ausgestellten Bildern findet sich in den Schaufenstern auch die dazugehörige Erklärung, wann die Aufnahme gemacht wurde und was sie genau zeigt.
Teilnehmerin Michaela Hisge ist von der Aktion begeistert. „In den letzten Jahren sind ja viele Leute nach Bad Godesberg gezogen, die nicht wissen, wie es hier mal aussah“, sagt die Geschäftsführerin von der My Style Boutique am Theaterplatz 1a. Für wiederum Alteingesessene bedeuten die Ansichtskarten viele schöne Erinnerungen, sagt Hisge. An den Theaterplatz, den die Fotoaufnahme im Schaufenster zeigt, kann sie sich noch erinnern. „Ich bin seit 28 Jahren hier in dem Geschäft. Das Drumherum hat sich in den Jahren verändert“, so Hisge.
Bereits im vergangenen Sommer kam der Verein mit der Idee einer Schaufensterausstellung auf das Zentrenmanagement Bad Godesberg zu, das Unterstützung zusagte. „Wir fanden die Idee, eine Ausstellung in den Schaufenstern zu machen, wirklich gut. Natürlich haben wir gerne die Gewerbetreibenden in Bad Godesberg darauf angesprochen, wer mitmachen möchte“, sagt Zentrenmanagerin Sophie Büchner. Die Passanten könnten so ein wenig in die Bad Godesberger Geschichte eintauchen und gleichzeitig die Produkte in den Auslagen inspizieren. „Insgesamt nehmen 20 Gewerbetreibende an unserer Aktion teil“, sagt Frank Schmitz vom Büro Stadt Beratung über die positive Resonanz unter den Geschäftsleuten. Er hatte in den vergangenen Tagen die Bilder, die der Heimatverein vergrößern ließ, gerahmt und in der Innenstadt verteilt.
Aber auch Gewerbetreibende wie Stefan Fröhling haben selbst in den Kellern gekramt. Im Schaufenster der Alten Apotheke, Koblenzer Straße 58, sehen Passanten gleich sechs historische Bilder. Den Auftakt des historischen Ansichtskarten-Rundgangs macht aber Brillenmacher Optik am Moltkeplatz 4. Die Ansichtskarte zeigt dort einen Blick von oben in die Bürger- und Oststraße. Dieser war ab 1903 möglich, da die Feuerwehr auf der gegenüberliegenden Seite der Moltkestraße, wo heute das Kinopolis steht, einen Kletterturm errichtet hatte.
Weiter geht es zum Theaterplatz, wo ein Farbfoto aus den 1950er Jahren zu sehen ist, als der Platz noch jung war. Am Ria-Maternus-Platz endet die Tour mit dem historischen Blick vom Hotel Kaiserhof entlang der Moltkestraße nach Nordwesten.
Noch bis Sonntag, 19. März, können die historischen Ansichtskarten in den Schaufenstern angeschaut werden. Welche Gewerbetreibenden bei der Aktion dabei sind, zeigt eine Karte im Info-Folder, mit dem für die Aktion geworben wird. Darin sind zu jeder Postkartenansicht auch einige erläuternde Sätze notiert. Der Flyer liegt in den teilnehmenden Geschäften aus und kann online auf der Website des Vereins heruntergeladen werden: vhh-badgodesberg.de.
Weitere Bilder unter ga.de/fotos bzw. https://ga.de/bonn/bad-godesberg/bilder-aus-_bid-86248913