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Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V.

Spaziergänge zur Geschichte Bad Godesbergs

Ferienangebot des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte.
Gebäude am Rheinufer zeugen von bewegtem 20. Jahrhundert

(23. Juli 2016 General-Anzeiger Bonn)

VON VERENA DÜREN
BAD GODESBERG. Schon seit vielen Jahren bietet der Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg in den Sommerferien wöchentlich geführte Spaziergänge durch die Stadtviertel an. Bei der ersten Führung in diesen Ferien widmete sich Heimatforscher Wilfried Rometsch der Rheinpromenade vom Rheinhotel Dreesen bis zum Haus Carstanjen.

Trotz der großen Hitze hatte sich eine Gruppe vor dem Hotel Dreesen eingefunden, das zugleich der Ausgangspunkt für den Spaziergang war. Zugleich steht das Haus exemplarisch für die Geschichte der Gebäude auf dieser Strecke, die in den meisten Fällen Zeugnisse eines bewegten 20. Jahrhunderts sind. So stieg Rometsch bei der Geschichte des Rheinhotel Dreesens direkt bei einem wunden Punkt ein, nämlich den zahlreichen Aufenthalten Hitlers in diesem Hause. Neben diesen weitgehend bekannten Fakten wusste Rometsch, der schon seit vielen Jahren als Heimatforscher tätig ist und auch ein Buch über die Geschichte Bad Godesbergs veröffentlicht hat, auch Details zu berichten, die weniger vertraut sind, zum Beispiel, wie es zur Entstehung des Kastaniengartens kam und dass das Dreesen zeitweise sogar eine Zweigstelle des Konzentrationslagers Buchenwald war – mit zwei Insassen. Von dort ging es in recht gemütlichem Tempo am Rhein entlang zu den Häusern und Villen, die dort vor allem von Bankern Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurden. Viele der Stationen auf dem Weg von Rüngsdorf nach Plittersdorf zeugen von einer bewegten Geschichte. So spaziert man an der Villa Cappell vorbei, die lange Jahre Sitz der britischen Botschaft war oder hält an der Villa Deichmann, die im Krieg durch einen Blindgänger zur Hälfte zerstört wurde. Mit einem kleinen Augenzwinkern baut Rometsch auch Sehenswürdigkeiten in seine Führung ein, die es nicht mehr gibt, so zum Beispiel die nur symbolisch gekennzeichnete „Hodges Bridge“, die nach der Sprengung der Remagener Brücke am Ende des Zweiten Weltkriegs für die Versorgung auf der anderen Rheinseite genutzt wurde. Am Mittwoch, 27. Juli, geht es ab 17 Uhr durchs Villenviertel. Treffpunkt: Sparkasse an der Rheinallee, keine Anmeldung notwendig.

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