Alt-Godesberg nach Straßen gegliedert

(Alphabetische Aufzählung der Ortsteile und Straßen * = Infotafel geplant ** = Infotafel vorhanden. Die jeweilige Nr. im „Spaziergang durch Alt-Godesberg“ ist vermerkt. Soweit die speziellen Spaziergänge für die Godesburg oder für den Burgfriedhof die Angaben enthalten, wird jeweils darauf besonders hingewiesen. )

Die Lage von Alt-Godesberg ist geprägt durch den 60 m hohen Basaltkegel mit der Godesburg. Unterhalb hiervon entwickelte sich das Dorf Godesberg entlang des Godesberger Bachs und der Burgstraße, die über das Kloster Marienforst nach Meckenheim führt. Als um 1900 das Godesberger Villenviertel zwischen der Eisenbahn und Rüngsdorf sowie Plittersdorf entstand, wurde dieses zuerst Neu-Godesberg im Gegensatz zu dem alten Dorf genannt. Die erste urkundliche Nennung von „Godenesberg“ fällt in die Jahre 722/23.

Entscheidend für die weitere Entwicklung Godesbergs war die Nutzung des Mineralwassersdurch den letzten Kurfürsten und Erzbischof Max Franz. Auf ihn sind die Fassung des Draitschbrunnens (1790), der Bau der Redoute (1792) und der dazugehörigen Logierhäuser (Rathaus ab 1936) zurückzuführen. In der Zeit der französischen Besetzung ab 1794 lag der Kurbetrieb darnieder, ebenso in den ersten Jahrzehnten der Vereinigung mit Preußen. Die schön gelegenen Grundstücke um die Redoute wurden jedoch von reichen Unternehmern zum Bau von Sommervillen genutzt, die sich in dem 1869 gegründeten Verschönerungsverein Godesberg für eine bessere Ausstattung Godesbergs einsetzten. Als die Gemeinde Godesberg 1864 den Draitschbrunnen kaufte, begann die stete Weiterentwicklung Godesbergs zum Kurort mit großen Sanatorien und Ruhesitz für wohlhabende Leute. Die positive Entwicklung brach mit dem ersten Weltkrieg ab und wegen der französischen Besetzung und späteren Weltwirtschaftskrise endete praktisch das Kurwesen, obwohl Godesberg noch 1926 zum „Bad“ und 1935 zur „Stadt“ ernannt wurde. Nach dem 2. Weltkrieg versuchte die Stadt Bad Godesberg ein eigenes Profil neben der benachbarten vorläufigen Bundeshauptstadt Bonn zu entwickeln. Dazu gehörte die Schaffung eines Zentrums mit dem Theaterplatz und dem Stadttheater sowie einer neuen Stadthalle im Stadtpark. In weiteren Bauabschnitten wurde das Zentrum ausgedehnt, wobei der größte Teil des alten Dorfes Godesberg „wegsaniert“ wurde. Der heutigen Ortsteil Alt-Godesberg hat etwa 6.500 Einwohner.

Aennchenplatz (zwischen Bonner Straße und Burgstraße)
Gasthaus „Zur Lindenwirtin Aennchen“*, Hausnr. 2 (Nr. 12 im Spaziergang)

Aennchenstraße (zwischen Aennchenplatz/Burgstraße und Friesdorfer Straße)
Jüdischer Friedhof (Nr. 9 im Spaziergang Godesburg)

Am Burgfriedhof (zwischen Winterstraße und Wichterichstraße/Burgblick)
Burgfriedhof (69 Grabstätten im „Spaziergang über den Burgfriedhof“, davon 26 kunsthistorisch interessant, insbesondere „Mutter Erde“* (Nr.11) und Mausoleum Guier* (Nr. 39)

Am Draitschbusch (Stichstraße von Brunnenallee)
Marienforster Kirche*, Hausnr. 2a (Nr. 18 im Spaziergang

Am Kurpark (zwischen Koblenzer Straße und Brunnenallee)
Villen Hausnrn. 2-7 (Nr. 3 im Spaziergang)
Stadtpark (Nr. 9 im Spaziergang)

Am Michaelshof (zwischen Am Kurpark und Pfarrer-Minartz-Straße)
Kammerspiele*, Hausnr. 9, (Nr. 1 im Spaziergang)

Auf dem Godesberg (zwischen Winterstraße und Godesburg)

Michaelskapelle**, Hausnr. 3 (Nr. 1 im Spaziergang Burgfriedhof und Nr. 6 im Spaziergang Godesburg)
Eine Michaelskapelle stand bereits oben auf dem Godesberg, bevor dort ab 1210 die Burg gebaut wurde.
Die bei der Zerstörung der Godesburg 1583 stark beschädigte Kapelle wurde 1660 wieder neu aufgebaut. Erzbischof Joseph Clemens bestimmte die äußerlich unscheinbare Kapelle zum Oratorium des von ihm gegründeten Michaelsordens. So ließ er sie wie sein Bonner Schloss prachtvoll ausschmücken. Besonders auffällig sind die reichen Stuckarbeiten von Castelli und die Deckengemälde von Schiessel. Die Kapelle ist ein einzigartiges Denkmal der barocken Kunst aus der Zeit um 1700.
Die Kapelle diente später bis zum Bau der St. Marienkirche 1862 als Pfarrkirche. Die angebaute Eremitage ist bis heute bewohnt.
(Zur Geschichte der Michaelskapelle s. Godesberger Heimatblätter 11, 98-114 und 37, S. 83-134.)

Godesburg**, Hausnr. 5 (Nr. 7 im Spaziergang Godesburg)
Die Godesburg steht auf einem 60 m hohen Vulkankegel, der bereits von den Römern für einen steinernen Wachturm genutzt wurde (3./4. Jh.). Später stand hier die Michaelskapelle inmitten eines Friedhofs.
Der Bau der Burg begann 1210 unter dem Kölner Erzbischof Dietrich von Hengebach. Bau und Ausbau erfolgten in mehreren Phasen bis ins 14. Jh. 1583 wurde die Burg im Kölnischen Krieg zerstört. Die Sprengung über einen gehauenen unterirdischen Gang mit 1.500 Pfund Pulver war damals eine Sensation. Bei der Zerstörung blieb der 30 m hohe Bergfried erhalten. In ihm lässt sich noch heute die Nutzung als Gefängnis und Archiv erkennen. Der Turm wurde zuletzt 2012/14 restauriert.
Kaiser Wilhelm II. schenkte 1891 die Godesburg der Gemeinde Godesberg. 1959/60 ließ diese durch den Architekten Gottfried Böhm in die Burgruine ein weiträumiges Restaurant einbauen.
(Zur Geschichte der Godesburg s. Godesberger Heimatblätter 12, S. 5-34, 18 S. 5-15 und 130-190, 18 S. 35 ff., 41, S. 38-48 i.V.m. 42, S. 210.)

Turm der Godesburg
Öffnungszeiten: April – Oktober von 10 – 18 Uhr oder nach Vereinbarung mit Pächter des Restaurants
Eintrittspreise: Erwachsene 1,00 €; Kinder (bis 6 Jahre frei) und Jugendliche 0,50 €; Familien (2 Erwachsene und Kinder) 2,00 €; Schulklassen 10,00 €

Äskulapstein**, zwischen Eingang zum Restaurant der Godesburg und Eingang zum Rittersaal (Nr. 7 im Spaziergang Godesburg)
In den Trümmern der 1583 zerstörten Godesburg wurde ein aus der Zeit um 200 n. Chr. stammender römischer Weihestein gefunden. Nach der Inschrift ist der Stein von dem Oberbefehlshaber der in Bonn stationierten Legion gestiftet worden. Der Stein ist dem griechisch-römischen Gott Äskulap und seiner Tochter Hygia gewidmet. Äskulap war für die Heilkunst zuständig und benutzte einen Stab, der von einer Schlange umwunden ist. Hygia (Hygiene) war für die Gesundheit zuständig.
Über die Herkunft des Steins wird noch heute gerätselt. Die Vermutung, der Stein gehöre zu einem Tempel auf dem Godesberg, ist inzwischen widerlegt. Für die andere Vermutung, der Stein sei bei der Godesberger Mineralquelle aufgestellt gewesen, fehlen weitere Anhaltspunkte.
Das Original des Weihesteins befindet sich im LVR-LandesMuseum Bonn. Die Nachbildung wurde auf Anregung des bedeutenden Heimatforschers Dr. Walter Haentjes aufgestellt.

Brunnenallee (Zwischen Am Kurpark/Kurfürstenallee und Burgstraße/Marienforster Straße)
Villa Fellenberg , Hausnr. 17, (Nr. 20 im Spaziergang)

Bürgerstraße (zwischen Koblenzer Straße, Moltkeplatz und Paul-Kemp-Straße)
Geschäfts- und Wohnhäuser (Nr. 11 im Spaziergang)

Burgstraße (zwischen Aennchenplatz und Brunnenallee/Quellenstraße)
St. Marienkirche*, Hausnr. 45 (Nr. 14 im Spaziergang)
Häuser Nrn. 91–97 (Nr. 16 im Spaziergang)

Elisabethstraße (zwischen Brunnenallee und Muffendorfer Straße/Goldbergweg)
Schwan’sches Haus*, Hausnr. 7 (Nr. 20 im Spaziergang)
Aloisiuskolleg*, Hausnr. 18, (Nr. 8 im Spaziergang)
Villa von der Heydt („Stella Rheni“), Hausnr. 18, (Nr. 8 im Spaziergang)
Bismarckturm*, gegenüber Villa von der Heydt, (Nr. 8 im Spaziergang)

Junkerstraße (zwischen Brunnenallee und Schwertberger Straße

Geburtshaus des Malers Bruder Lukas Kolzem**, Hausnr. 17

Hier wurde am 20. Juli 1859 Joseph Kolzem als erstes Kind des Schlossermeisters Michael Kolzem geboren. Schon früh entdeckte man sein künstlerisches Talent. Constantin Hölscher, der Gründer des früher bedeutenden Hotels zum Adler und der erste Vorsitzende des 1869 gegründeten Verschönerungsvereins Godesberg, ermöglichte dem Jungen das Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie (1874-1882).
Nach erfolgreichem Abschluss trat Joseph Kolzem 1883 in das junge Missionshaus St. Michael im niederländischen Dorf Steyl ein und erhielt den Klosternamen Bruder Lucas. Über 60 Jahre wirkte er dort als Zeichner und Maler. Seine Porträts des Ordensgründers Arnold Janssen sind bis heute weltweit bekannt. Als Maler von Steyl ging er in die Geschichte des Steyler Missionsordens ein.
Bruder Lucas hielt stets die Verbindung zu seiner Familie und Godesberg, wo er auch gemalt hat. Er starb in Steyl am 24. April 1945.
(Zum Leben des Malers Bruder Lukas Kolzem s. Godesberger Heimatblätter 50, S. 205-225.)

Koblenzer Straße (zwischen Aennchenplatz/Bonner Straße und Mallwitzstraße)

Ehemalige Bäckerei, Hausnr. 11 (Nr. 11 im Spaziergang)
Ehemalige Gaststätte zum Ratskeller*, Hausnr. 31

Alte Apotheke**, Hausnr. 58 (Nr. 10 im Spaziergang)
Bereits am 17. Mai 1839 wurde hier eine Apotheke eröffnet. So konnte 2014 das 175-jährige Bestehen der ältesten bestehenden Godesberger Apotheke gefeiert werden. Der erste Apotheker Theodor Pfaffenberger erhielt 1838 die Konzession zur Führung einer Apotheke in Godesberg und baute dieses Haus. Das Haus ist in seiner ursprünglichen Struktur, insbesondere hinsichtlich der klassizistischen Fassade und der Aufteilung der Räume, erhalten geblieben. Auch in dem ansehnlichen Verkaufsraum sind alte Einrichtungen sowie ein Bild des letzten Kurfürsten Max Franz zu sehen. Dieser hatte 1790 mit dem Ausbau von Godesberg zu einem Badeort begonnen und die erste Gründung einer Apotheke durch den Hofapotheker Marcelli im heutigen „Redüttchen“ veranlasst.
Das Komponistenehepaar Robert und Clara Schumann nutzte auf einer Rheinreise 1852 das Haus als Unterkunft.
(Zur Geschichte der Alten Apotheke s. Godesberger Heimatblätter 51, S. 7-40.)
Ehemaliges Hotel „Zum Adler“*, Hausnr. 60 (Nr. 10 im Spaziergang)
Kleines Theater*, Hausnr. 78 (Nr. 9 im Spaziergang)
Stadthalle*, Hausnr. 80 (Nr. 9 im Spaziergang)

Ehemaliges Hotel „Zum Adler“*, Hausnr. 60 (Nr. 10 im Spaziergang)
Kleines Theater*, Hausnr. 78 (Nr. 9 im Spaziergang)
Stadthalle*, Hausnr. 80 (Nr. 9 im Spaziergang)

Kurfürstenallee (zwischen Am Kurpark/Brunnenallee und Theodor-Heuss-Straße)
Redoute*, Hausnr. 1 (Nr. 4 im Spaziergang)
Haus an der Redoute*, Hausnr. 1a (Nr. 5 im Spaziergang)
Rathaus*, Hausnrn. 2–3 (Nr. 6 im Spaziergang)
Villen, Hausnrn. 5-11 (Nr. 7 im Spaziergang)
Rigal’sche Kapelle*, Hausnr. 11 (Nr. 7 im Spaziergang)

Max-Franz-Straße (Zwischen Brunnenallee und Burgstraße)
Häuser Nrn. 2, 4, 6, 8, 9–17, 19, 21, 23, 25 (Nr. 16 im Spaziergang)

Moltkeplatz (zwischen Bürgerstraße/Oststraße und Moltkestraße)
Geschäfts- und Wohnhäuser (Nr. 11 im Spaziergang)

Moltkestraße (zwischen Plittersdorfer Straße/Bonner Straße und Koblenzer Straße)
Bahnhof*, Hausnr. 43

Oststraße (zwischen Koblenzer Straße und Moltkeplatz)
Ehemalige Likörfabrik, Hausnr. 1

Pfarrer-Minartz-Straße (zwischen Burgstraße und Am Michaelshof)
CBT-Wohnhaus St. Markusstift*, Hausnr. 11 (Nr. 13 im Spaziergang)

 

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