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Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V.

Pavillons als Besonderheit

Kunsthistorischer Vortrag beim Godesberger Heimatverein

(8. April 2017 General-Anzeiger Bonn)

Nicht nur die üblichen Regularien standen bei der Mitgliederversammlung des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg in der Stadthalle Bad Godesberg auf dem Programm. Martin Ammermüller, langjähriger Vorsitzender des Vereins, erhielt mit seinem Vorstand viel Beifall für sein Engagement zugunsten der Pflege der Bad Godesberger Heimatgeschichte. Ammermüller war es dann auch, der Daniela Bennewitz und Martin Bredenbeck, Vertreter der Werkstatt Baukultur Bonn, zum Vortragsthema „Bad Godesberger Pavillons“ begrüßte.

Die jungen Studenten der Werkstatt Baukultur erkennen oft die Qualitäten der für sie schon historischen Bauten. So stand zunächst die Beethovenhalle beim Ansatz der Aktivitäten der Werkstatt im Mittelpunkt. Erstmals wurde dort im Jahr 2009 eine Führung hinsichtlich kunsthistorischer Aspekte sowie hinsichtlich des Denkmalschutzes von den Studenten organisiert. Auch mit anderen interessanten Gebäuden, wie beispielsweise dem Frankenbad oder dem Kurfürstenbad beschäftigten sich die Studenten, brachten sogar inzwischen mehrere Publikationen heraus.

In der Reihe „Ein Zeitalter wird besichtigt“ besichtigten Werkstatt Baukultur-Studenten die Gebäude der Humboldt-Stiftung in Bad Godesberg. In diesem Jahr soll die Reihe unter dem neugewählten Thema „Gebäude mit ihren Architekten“ mit den Architekten, die Gebäude errich tet haben, fortgesetzt werden, sagte Bredenbeck. Die Studenten wollen mit ihren Projekten in die Stadt hineinwirken, ergänzte er.

Bennewitz leitete mit einer Definition von „Pavillon“ ein. Laut Duden sei das ein frei stehender, offener, meist runder Bau in Parks, ein baulich besonders hervorgehobener Eck- oder Mitteltrakt eines größeren Gebäudes beziehungsweise unter anderem auch ein großes viereckiges Festzelt. Ein gutes Beispiel für Pavillongebäude in Bad Godesberg sei der Verkehrspavillon gegenüber dem Bad Godesberger Bahnhof – nach umfangreicher Sanierung ist dieses Gebäude jetzt auch für Rollstuhlfahrer erreichbar.

Kunsthistorisch sei der Bau auch wegen eines von Paul Magar erstellten Mosaiks sehenswert. Sanierungsbedürftig ist aktuell der Trinkpavillon – gemeinsam mit der Stadthalle soll hier in drei Jahren die Sanierung erfolgen. Bennewitz ging näher auf das am Trinkpavillon vorhandene Betonrelief und den Deckenkontrast der dortigen Kassetten ein. Zusätzlich zeigte sie ähnlich gestaltete in Berlin und Düsseldorf in den vergangenen 50 Jahren errichtete Gebäude der „Nachkriegsmoderne“. Fotos vom am Bonner Bundeskanzlerplatz stehenden Verkehrspavillon, an dessen Dach wegen eines Ahornbaums bei der Errichtung eigens ein Teil ausgespart wurde, und vom Kiosk, der früher nahe des Bonner Bundestagsgebäudes stand und vielleicht noch in diesem Jahr wieder aufgebaut wird, rundeten den Vortrag ab.

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