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Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V.

Ein Teil der Geschichte

Motorrad- und Industrieausstellung im „Haus an der Redoute“ noch bis Pfingstmontag

(4. Mai 2016 Blickpunkt)

Unerwartet viele Besucher schauten sich bereits die aktuelle Ausstellung aus Anlass des Imperia-Festivals und der hierzu organisierten Motorrad- und Industrieausstellung im „Haus an der Redoute“ an der Kurfürstenallee an. Dort werden noch bis Pfingstmontag (16. Mai) jeweils mittwochs bis sonntags zwischen 14 Uhr und 18 Uhr zahlreiche Imperia-Motorräder ausgestellt. Anhand von Bild- und Textwänden erfährt man sehr viel zur Geschichte der Motorrad-Marke Imperia.

Vor inzwischen 90 Jahren fand die Gründung von Imperia in Bad Godesberg statt. Diplomingenieur Rolf Schroedter kaufte im Jahr 1926 den Kölner Motorradhersteller „Kölner Maschinenfabrik-Becker“ und zieht nach Bad Godesberg, um hier Sportmaschinen und Rennmaschinen zu bauen. Die Firma Imperia Bad Godesberg befand sich nur 60 Kilometer vom Nürburgring entfernt und der motorbegeisterte Diplomingenieur begann von Bad Godesberg aus viele Motorrad-Modelle und Motoren zu testen, zu entwickeln und auch bei Motorradrennen einzusetzen.

Bei einem Eröffnungsrennen im Jahr 1927 waren von den 118 gemeldeten Motorrädern zwölf Imperias. Den knatternden Motorensound vermischt mit dem Duft von Treibstoff erlebten am vergangenen Samstag die Ausstellungsbesucher vor dem Haus an der Redoute. Dort fand ein großer Deutschland-Imperia-Treff besonders viel Aufmerksamkeit. Aus der ganzen Bundesrepublik kamen Imperia-Fahrer und -Begeisterte zusammen, um sich über das Phänomen Imperia auszutauschen. Große Rennerfolge, eine 90 Jahre überdauernde kunstvolle Verarbeitung und eine begeisterte Schar von Fans zeichnen den Erfolg der Marke noch heute aus, sagten die Organisatoren des großen Treffens. Bevor die altehrwürdigen Motorräder vor dem Haus an der Redoute platziert wurden, unternahmen die Aussteller eine Rundfahrt durch die nähere linksrheinische Umgebung. Eine größere Zusammenkunft von Imperia-Maschinen gab es noch nie, wie es am Rande des Treffens hieß. Leider schlossen sich die Tore des Imperia-Motorradwerkes der Bad Godesberger Maschinen-fabrik Rheinland 1935 viel zu früh. Die damals hergestellten und heute noch auf dem Motorradmarkt von Sammlern gesuchten Fahrzeuge haben inzwischen eine enorme Wertsteigerung erfahren. Der Mehlemer Cornelius Lemm ist ein richtiger Motorrad-Oldtimer-Liebhaber, zählt inzwischen mehrere Oldtimer-Motorräder zu seiner Sammlung – auch ein Imperia-Motorrad.

Ernst Berhausen schaute sich die Ausstellung aus einem ganz anderen Blickwinkel am Samstag an. Sein Vater Heinrich Berhausen war KFZ-Schlosser, gehörte damals zu den Privatfahrern, die mit einem Imperia Motorrad den Einstieg in die Welt des Motorradrennsports wagten. Zu Ehren von Heinrich Berhausen gibt es in der Imperia-Ausstellung eine große Informationswand mit Bildern und Texten sowie die Originalmaschine, auf der der Bad Godesberger Heinrich Berhausen vor 80 Jahren unterwegs war – das Motorrad ist heute leider nicht mehr im Besitz von Familie Berhausen, um hieran ganz besondere Erinnerungen zu knüpfen. Matthias Wohlleben vom Imperia-Club stand nicht nur Ernst Berhausen, sondern auch vielen anderen Imperia-Freunden Rede und Antwort.

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