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Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V.

Godesberger Heimatblätter 53 ist erschienen

220 Seiten mit einer Fülle von unterschiedlichsten Beiträgen zur Godesberger Heimatgeschichte und farbig illustriert

(5. März 2016, Wir Godesberger)

Martin Ammermüller berichtet über die im Jahre 2015erfolgte Neuanlage des Draitschbrunnens durch den Bad Godesberger Heimatverein. Da die Neuanlage sich bald aufwändiger und teurer als geplant gestaltete, stellte sich schon die Frage, ob der Verein sich mit diesem. Projekt nicht übernommen hatte. Doch spätestens bei der glanzvollen Einweihung zu Pfingsten 2015 – genau 225 Jahre nach der Gründung des Badeorts durch Kurfürst Max Franz – war übereinstimmende Meinung, dass die Neuanlage hervorragend ge­lungen ist und nun der Ursprung für die spätere Entwicklung Godesbergs wieder erkennbar ge­macht worden ist.

Harald Uhl hat die Grabsteine des jüdischen Friedhofs – heute ein Teil des Burgfriedhofs – erfasst und die hebräischen Inschriften übersetzt. Zu den meisten der dort Begrabenen kann er ihre Beziehungen und ihr Schicksal nachweisen, so dass diese dem Vergessen entrissen werden. Der jüdische Friedhof in Mehlem und die Gedenkstätte an der Aennchenstraße wurden bereits in früheren Beiträgen behandelt, sodass die jüdischen Gräber nun für Bad Godesberg vollständig dokumentiert sind.

Horst Heidermann ist dem Leben des Alexander Werth (1908-1973) nachgegangen. In Bad Godesberg war er als Leiter der Ringsdorffwerke seit 1948 und als führender CDU-Kommunalpolitiker eine bekannte Persönlichkeit. Doch welches abenteuerliche Leben Alexander Werth vor 1948 geführt hat, ahnte kaum einer in Bad Godesberg. Ein Leben, das ihn gleichermaßen mit höchsten Nazigrößen und Widerstandskämpfern zusammenführte. Immer wieder vom Tode bedroht, verbrachte er nach der Eroberung Berlins durch sowjetische Soldaten über drei Jahre in sowjetischen Lagern. Horst Heidermann hat in bewährter Meisterschaft viel. Unglaubliches über Alexander Werth herausgefunden, ei­gentlich ein Stoff für mehrere Fi­me. Da Alexander Werth schon vor dem 2. Weltkrieg im Ausland agierte, wird erst verständlich wie er die Ringsdorffwerke in der Nachkriegszeit in einen international tätigen erfolgreichen Konzern umformen konnte.

Rudolf Kruschke schildert wie er und sein Bruder Helmut im jugendlichen Alter aus ihrem Heimatdorf bei Landsberg an der Warthe vertrieben wurden und sie zufällig nach Bad Godesberg kamen. Hier fanden sie hilfsbereite Menschen und konnten sich eine Existenz als selbständige Friseure aufbauen. Verlust der Heimat, Integration und Gewinn einer neuen Heimat sind leider ein Thema von ständig neuer Aktualität.

Friedhelm Schulz hat die nur wenig bekannte Geschichte des Godesberger Box-Clubs festgehalten. Bereits in den 1930er Jahren hatte in Godesberg ein Box-Club bestanden. Als der Box-Club 1956 neu gegründet wurde, fand dieser seine Heimat in der beengten alten Turnhalle hinter der St. Marienkirche. Für die Wettkämpfe musste jeweils der Boxring aufgebaut werden und es fanden sich zahlreiche Zuschauer ein, um die bekannten Godesberger Lokalmatadore lautstark zu unterstüt­zen. Der Box-Club war sportlich erfolgreich und sein Weg führte ihn sogar bis in die DDR. Der Rückkampf gegen Turbine Freiberg aus Sachsen wurde 1960 sogar in der ausverkauften Stadthalle vor 1500 Zuschauern ausgetragen. Doch als die alte Sporthalle um 1965 abgerissen wurde und das Zuschauerinteresse sich anderen Sportarten zuwandte, musste der Box-Club seine Tätigkeit einstellen.

Weitere Beiträge berichten über eine bekannte Küsterin der Michaelskapelle (Hans Kleinpass), ein Flugzeugabsturz in Friesdorf 1946 sowie ein besonderes Grab in Friesdorf und das Friesdorfer Ortswappen (Helmut Keßler), die Arbeit in den Rheinischen Dinas-werken (Manfred Bartosch), eine Lokomotive namens Godesberg (Bernd Birkholz), die Jagd auf einen Wolf vor der Godesburg und die Jagdleidenschaft des Kurfürsten Clemens August (Gisbert Knopp) sowie über den Kottenforst (Bruno P. Kremer).

Das 53. Heimatblatt ist ein umfangreiches Buch von 220 Seiten mit einer Fülle von unterschiedlichsten Beiträgen zur Heimatgeschichte und farbig illustriert. Das Buch erhalten die 900 Mitglieder des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg kostenlos. Es ist für nur 10 € erhältlich beim Heimatverein im Rathaus (dienstags von 15-18 Uhr), bei Stadtmarketing Bad Godesberg am Ria-Maternus-Platz vor dem Bahnhof und bei den Stadtwerken in der Alten Bahnhofstr. 22a. Auf der GODEMA kann es am 16. und 17. April 2016 in der Stadthalle erworben werden. (CSG)

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